Als Partner agieren nach offiziellen Angaben vom Mittwoch der südkoreanische Konkurrent SK Hynix sowie die langjährigen Toshiba-Kunden Apple und Dell. Lange Zeit hatte es so ausgesehen, dass der US-Konzern Western Digital das Bieterrennen für sich entscheidet, an dem auch die Foxconn-Mutter Hon Hai beteiligt war. Der Verkaufsprozess war durch wechselnde Allianzen, nachgebesserte Offerten und die Einbindung von Gerichten spannend geworden. Zunächst war unklar, ob Western Digital gerichtliche Schritte gegen den Verkauf vornehmen will. Mit den Amerikanern betreiben die Japaner bereits ihre wichtigste Chipfabrik.

Toshiba benötigt das Geld aus dem Geschäft umgehend, um sich nach der Insolvenz der US-Kraftwerkstochter Westinghouse neu aufzustellen. Das 140 Jahre alte Unternehmen stellt neben Halbleitern unter anderem Fernseher, Industrie-Kameras, Drucker und Energietechnik her. Die Kreditgeber hatten den japanischen Traditionskonzern dazu gedrängt, noch in diesem Monat den Chip-Verkauf über die Bühne zu bringen. Sie argumentierten, dass nur in dem Fall noch genügend Zeit ist, damit die Wettbewerbsbehörden die Transaktion ausreichend prüfen und noch vor Beendigung des laufenden Geschäftsjahres grünes Licht erteilen können. Sollte dies nicht gelingen, dürfte Toshiba große Finanzprobleme bekommen und müsste sich wohl von der Börse zurückziehen.

Auf der anderen Seite stehen auch bei Toshibas Chipsparte dringende Investitionen an. Ansonsten droht die Nummer zwei in der Welt den Anschluss zu verlieren, da viele Rivalen gerade aus dem Vollen schöpfen und Geld ins Chipgeschäft stecken.