Softbank sichert sich mit einer Wandelschuldverschreibung die Möglichkeit, in fünf Jahren als Großaktionär bei Wirecard einzusteigen, wie der deutsche Konzern am Mittwoch mitteilte. Zugleich sollen die Japaner Wirecard bei der Expansion des Geschäfts mit Online-Bezahlungssystemen nach Japan und Südkorea helfen.

Die Wirecard-Aktie legte mehr als acht Prozent auf 134 Euro zu. Die Entscheidung von Softbank könne als großer Vertrauensbeweis angesehen werden, sagte ein Händler. Zuletzt hatte der Verdacht von manipulierten Geschäften in Singapur einen Schatten auf das Unternehmen geworden, dessen Aktien immer wieder Gegenstand von Wetten auf einen Kursverfall sind. Eine Anwaltskanzlei kam inzwischen in einer von Wirecard in Auftrag gegebenen Untersuchung zu dem Schluss, dass es sich nur um kleinere Unregelmäßigkeiten gehandelt habe. Die BaFin zeigte zuletzt rund ein Dutzend Personen wegen des Verdachts der Kursmanipulation mit Wirecard-Aktien an.

Mit der Wandelschuldverschreibung geben die Japaner 900 Millionen Euro zunächst als Gläubiger und können dafür nach fünf Jahren knapp sieben Millionen Aktien für je 130 Euro erhalten. Das entspricht bei der Anzahl der gegenwärtig ausgegebenen Wirecard-Aktien einem Anteil von 5,6 Prozent.

Das Vorhaben muss noch von der Wirecard-Hauptversammlung am 18. Juni abgesegnet werden. Größte Anteilseigner von Wirecard sind bisher Vorstandschef Markus Braun mit gut sieben Prozent, die US-Bank Goldman Sachs mit 6,9 Prozent und der Finanzinvestor Blackrock mit gut sechs Prozent.

Wirecard-Chef Braun tritt am Donnerstag an die Öffentlichkeit, um die Jahresbilanz und die Pläne des Unternehmens zu erläutern.