Zur Finanzierung eines fast 17 Milliarden Euro schweren Aktienrückkaufs würden Firmen-Beteiligungen im Wert von bis zu 38 Milliarden Euro verkauft oder abgegeben, kündigte das Unternehmen am Montag an. Zudem will der weltweit bekannte Softbank-Chef Masayoshi Son Schulden abbauen und Geldreserven auffüllen. Dies spiegele Sons "unerschütterliche Zuversicht" ins Geschäft wider, hieß es. Bei Aktionären sorgte die Nachricht für einen Kaufrausch. Die Aktie kletterte fast 19 Prozent. Das war der größte Tagesgewinn in fast zwölf Jahren.

Softbank hält selbst sowie über seinen 100 Milliarden Dollar schweren Vision Fund unter anderem Anteile am Mitfahrdienst Uber, Coworking-Anbieter WeWork und Chipkonzern ARM Holdings sowie vielen Startups rund um den Globus wie dem Berliner Gebrauchtwagenhändler Auto1. Zuletzt sind allerdings einige Wetten des Großinvestors nicht aufgegangen, weswegen das Unternehmen unter finanziellem Druck steht, der nun von der Coronavirus-Pandemie noch erhöht wird. Hinzu kommt der aktivistische Hedgefonds Elliott, der höhere Gewinne für Softbank-Aktionäre fordert.

Unter diesem Eindruck will das japanische Unternehmen in den nächsten vier Quartalen die Milliarden-Verkäufe über die Bühne bringen. Unklar ist bisher, wovon sich Softbank genau trennen will. Auf der Kippe steht bereits eine drei Milliarden Dollar schwere Finanzspritze für den angeschlagenen Bürovermittler WeWork. Die Unstimmigkeiten führten bereits zu öffentlichen Schuldzuweisungen. Dem Analysten Kirk Boodry vom Marktbeobachter Redex Holdings zufolge könnte sich Softbank auch vom Anteil an der Deutsche-Telekom-Tochter T-Mobile US trennen, der nach der Fusion mit dem US-Konkurrenten Sprint den Japanern gehört.

Der 17 Milliarden Euro schwere Aktienrückkauf erfolgt zusätzlich zum Erwerb von Anteilsscheinen im Wert von rund vier Milliarden Euro, der Anfang des Monats angekündigt worden war. Letztlich werden rund 45 Prozent weniger Softbank-Papiere auf dem Markt sein.