ARNSTADT (dpa-AFX) - Der Betriebsrat des insolventen Solarherstellers Solarworld in Arnstadt und die IG Metall fordern Nachverhandlungen über einen Interessenausgleich für die Beschäftigten. "Wir wissen, dass es keine Totalschließungen der drei Standorte geben wird, sondern dass in Freiberg (Sachsen) die Produktion weiter laufen, das Werk möglicherweise sogar verkauft werden soll", sagte Kirsten Joachim Breuer von der IG Metall Erfurt am Mittwoch. Dies hätte Auswirkungen auf die Rechte der Mitarbeiter in Arnstadt.

Solarworld (Bonn) als letztes großes Solarunternehmens in Deutschland hatte Ende März erneut Insolvenzantrag gestellt. In Arnstadt sind noch knapp 200 Beschäftigte. Die Zellenfertigung ist gestoppt, die Mitarbeiter unter anderem zur Maschinenwartung eingesetzt. Die Gehälter sollen nach Ankündigung des Insolvenzverwalter in den kommenden Monaten weitergezahlt werden.

Betriebsratsvorsitzender Pierre Audehm und die IG Metall warfen Insolvenzverwalter Christoph Niering vor, sie nicht über die aktuelle Situation zu informieren. Am Dienstag sei der Betriebsrat von der Sitzung des Gläubigerausschusses - entgegen bisheriger Praxis - als Gast ausgeladen worden. Auf Anfragen regiere der Insolvenzverwalter nicht. Breuer: "Es droht das Szenario, dass der Insolvenzveralter wartet, bis der letzte Beschäftigte in Arnstadt raus ist und er hier eine besenreine Halle übergeben kann."/ala/DP/nas