Zürich (awp) - Der Hörsystemhersteller Sonova publiziert am Dienstag, 20. November, die Ergebnisse zum ersten Halbjahr (per 30. September) des laufenden Geschäftsjahres 2018/19. Insgesamt haben sieben Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

H1 2018/19E
(in Mio Fr.)    AWP-Konsens   H1 2017/18A

Umsatz             1'301        1'253    
Adj. EBITA         266,0        240,5    
Reingewinn         200,9        176,2    

FOKUS: Der Hörgerätemarkt ist im Wandel. Neue Firmen planen ihren Markteintritt, der Konkurrenzkampf verschärft sich. Da Sonova sich ausserdem am Ende ihres aktuellen Produktzyklus befindet, gehen Analysten für das erste Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres von einer Verlangsamung des Umsatzwachstums im Hörgeräte-Wholesale-Bereich aus. Ebenfalls kaum geholfen haben dürfte, dass viele Wettbewerber neue Produkte erst vor kurzem eingeführt haben.

Wahrscheinlich wurde das Unternehmen des Weiteren von der laufenden Umstrukturierung seines US-Detailhandelsgeschäfts ausgebremst, hiess es aus Marktkreisen. Der neue CEO Arnd Kaldowski, hat ausserdem erst per Anfang April das Zepter vom langjährigen Firmenchef Lukas Braunschweiler übernommen. Über das Gesamtunternehmen hinweg erwarten die Analysten für das Halbjahr im Schnitt einen Umsatz von gut 1,3 Milliarden Franken, was einem Plus von knapp 4 Prozent entspricht.

Um seine Stellung im Gesamtmarkt wieder zu verbessern, will der Schweizer Platzhirsch mit der Lancierung der Hörgeräteplattform Marvel auftrumpfen, die am Investorentag im Oktober vorgestellt worden war und nun in den Handel kommt. Konkret wird mit der neuen Plattform von Sonova eine direkte Übertragung von Musik, Telefonaten oder Video-Inhalten via Bluetooth auf beide Hörgeräte eines Nutzers möglich. Die Kunden hören die Geräusche also mit beiden Ohren, statt wie bisher nur mit einem.

Die Lancierung dieser Hörgerätegeneration mit allen Features wird für den künftigen Erfolg des Unternehmens von zentraler Bedeutung sein, darin sind sich die Analysten einig. Und grundsätzlich wird das Potenzial als vielversprechend angesehen. Wie beispielsweise die Experten von Berenberg in einem Kommentar schreiben, kann Sonova auf eine lange Erfolgsgeschichte zurückblicken, wenn es darum geht, gute Produkte auf den Markt zu bringen. Auch sei es den Stäfnern jeweils gelungen, sie gut zu vermarkten, daraus einen starken Cashflow zu generieren und gute Aktionärsrenditen zu erzielen.

ZIELE: Für das Gesamtjahr 2018/2019 rechnet der Hörgerätehersteller mit einem organischen Umsatzwachstum von 3 bis 5 Prozent, beziehungsweise einem Nettowachstum von 2 bis 4 Prozent nach Verkäufen von Unternehmensteilen und Restrukturierungen. Beim EBITA wird eine Steigerung von immerhin 6 bis 9 Prozent jeweils in Lokalwährungen in Aussicht gestellt. Mittelfristig geht das Unternehmen von einem jährlichen Umsatzwachstum von 5 bis 7 Prozent aus. Der EBITA soll jährlich um 7 bis 11 Prozent zulegen.

Im Rahmen des Investorentags im Oktober hatte Sonova nur die Mittelfristziele, nicht jedoch die diesjährigen Zielvorgaben bestätigt. Als Begründung hatte das Unternehmen erklärt, dass man sich in der "Quiet Period" befinde.

PRO MEMORIA: Sonova hat am 10. Oktober ein Aktienrückkauf gestartet. Der Rückkauf im Umfang von bis zu 1,5 Milliarden Franken wird längstens bis zum 8. Oktober 2021 dauern. Zu dem Zweck wurde an der Schweizer Börse eine zweite Handelslinie für Sonova-Aktien eingerichtet. Sonova behält sich vor, das Rückkaufprogramm jederzeit zu beenden. Künftigen Generalversammlungen sollen eine oder mehrere Kapitalherabsetzungen durch Vernichtung der zurückgekauften Namenaktien beantragt werden.

AKTIENKURS: Die Sonova-Aktien tendierten von ihrem Jahrestief im Februar bei 138,75 Franken stetig nach oben, bis es Anfang Oktober im Zuge der allgemeinen Börsenschwäche rasant nach unten ging. Von Jahreshoch im September bei 202,30 Franken sind die Titel damit - trotz einer leichten Erholung - weit entfernt. Am Freitag notieren Sonova bei 155 Franken und damit wenig verändert (+1,8%) zum Jahresbeginn.

Website: www.sonova.com

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