WASHINGTON (dpa-AFX) - Nach dem zweiten tödlichen Boeing-Absturz binnen eines halben Jahres werden die Forderungen von US-Politikern nach Konsequenzen der Luftfahrtbehörde FAA lauter. Spitzenvertreter beider großer Parteien sprachen sich am Dienstag für ein Startverbot des betroffenen Flugzeugtyps Boeing 737 Max 8 aus.

Die FAA solle als vorläufige Vorsichtsmaßnahme anordnen, dass die Flieger am Boden bleiben, bis die Ursachen der jüngsten Abstürze und die Flugtauglichkeit geklärt seien, forderte der frühere republikanische Präsidentschaftskandidat Mitt Romney bei Twitter.

Alle notwendigen Änderungen müssten geschehen, bevor weitere Flüge unternommen und möglicherweise mehr Leben gefährdet würden, appellierte die linke Senatorin und Präsidentschaftsbewerberin der Demokraten Elizabeth Warren an die FAA. Auch die demokratischen Senatoren Richard Blumenthal und Dianne Feinstein forderten ein vorläufiges Startverbot für den Boeing-Jet.

Anders als diverse internationale Luftfahrtbehörden stuft die FAA den Flugzeugtyp bislang weiter als flugtauglich ein. Auch der Hersteller Boeing beharrt auf der Sicherheit der 737-Max-Serie.

Am Sonntag war eine Boeing 737 Max 8 von Ethiopian Airlines in Äthiopien abgestürzt, 157 Menschen kamen dabei ums Leben. Bereits im Oktober war eine Boeing 737 Max 8 der Fluglinie Lion Air in Indonesien verunglückt, damals wurden 189 Menschen getötet.

US-Präsident Donald Trump äußerte sich nicht direkt zu Boeing, sprach sich jedoch generell gegen den Einsatz von zu viel Computertechnologie in der Luftfahrtbranche aus. "Flugzeuge werden viel zu kompliziert zum Fliegen", schrieb Trump am Dienstag auf Twitter. Statt Piloten brauche es heutzutage Computerspezialisten. Es gehe immer darum, einen "unnötigen" Schritt weiter zu gehen, dabei sei es besser, sich auf alte und simple Verfahren zu verlassen./hbr/DP/stw