LUXEMBURG/KOBLENZ (dpa-AFX) - Der Automobil- und Industriezulieferer Stabilus gibt wieder Ziele für das laufende Geschäftsjahr 2019/20 aus. Der Umsatz soll bis Ende September im Gesamtjahr etwa 800 Millionen Euro betragen, wie das im SDax notierte Unternehmen am Montag bei der Vorlage von endgültigen Zahlen zum dritten Quartal mitteilte. Die bereinigte Marge des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll dann bei etwa 11 Prozent liegen.

Die neuen Ziele liegen deutlich unter denen, die Stabilus noch vor der Corona-Krise ausgegeben und Mitte März zurückgezogen hatte. Da war das Unternehmen für das Geschäftsjahr noch von einem Umsatz von 970 bis 990 Millionen Euro bei einer bereinigten Ebit-Marge von 15 Prozent ausgegangen. Ein Jahr zuvor hatten die Erlöse 951,3 Millionen Euro und die bereinigte Ebit-Marge 15 Prozent betragen.

Am Kapitalmarkt sorgte der Ausblick für wenig Freude. Die Aktie legte nach anfänglichen Kursverlusten zuletzt in einem insgesamt freundlichen Marktumfeld aber leicht zu.

"Die in der jüngeren Geschichte beispiellosen Entwicklungen und Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Realwirtschaft stellen Stabilus, wie nahezu alle Unternehmen in den Sektoren Automobil und Industrie, vor erhebliche Herausforderungen", sagte Finanzchef Mark Wilhelms laut Mitteilung. Die Produktionskapazitäten passe der Spezialist für Gasfedern, Dämpfer und elektrische Antriebe weiter an die Kundennachfrage mit Hilfe flexibler Arbeitsmodelle an. Alle wesentlichen Werke von Stabilus konnten den Betrieb aufrechterhalten, so Wilhelms.

Die aktuelle Lage zeige, dass die im zweiten Quartal ergriffenen Maßnahmen zur Flexibilisierung von Kosten richtig seien, fügte Unternehmenschef Michael Büchsner hinzu. Während große Teile des Geschäfts von der Krise beeinträchtigt seien, gebe es auch Positives. So profitiere das Powerise-Geschäft in Asien stark von der Einführung neuer Fahrzeugmodelle.

Im dritten Quartal brach der Umsatz wie bereits bekannt im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 39 Prozent auf 147 Millionen Euro ein. Während Stabilus in Europa und in der Region Americas deutlich weniger umsetzte, legten die Erlöse in Asien dank eines deutlich besseren Geschäfts mit elektronischen Klappenantrieben für Autos (Automotive Powerise) zu.

Unter dem Strich rutschte der Konzern wegen Wertberichtigungen im Zuge der Corona-Pandemie in die Verlustzone. Der Verlust nach Steuern betrug von April bis Juni 16,4 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor hatte Stabilus noch einen Gewinn von 19,3 Millionen eingefahren. Das bereinigte betriebliche Ergebnis (Ebit) sackte von 37,1 Millionen im Vorjahr auf 5,7 Millionen Euro ab. Die bereinigte Ebit-Marge betrug 3,9 Prozent./mne/eas/jha/