LUXEMBURG (dpa-AFX) - Brexit, Dieselproblematik, Handelskonflikt: Der Zulieferer Stabilus zeigt sich nach einem schwächeren Auftaktquartal vorsichtiger. Für das laufende Geschäftsjahr 2019 bis Ende September rechne das Unternehmen nun mit einem Umsatzzuwachs im Jahresvergleich um rund 2 Prozent auf etwa 980 Millionen Euro, teilte der im SDax notierte Hersteller von Gasfedern, Dämpfern und elektrischen Antrieben am Montag in Luxemburg mit. Vorausgesetzt ist bei dieser Prognose ein im Vorjahresvergleich konstanter Dollar-Euro-Kurs. Zuvor hatte der Konzern bei den Erlösen ein Plus von 5 Prozent angepeilt.

Auch bei der Profitabilität macht das Unternehmen Abstriche. Die Marge gemessen am bereinigten operative Ergebnis (Ebit) wird nun etwa bei 15 Prozent erwartet, Zuvor war das Unternehmen von einer Marge in Höhe von 15,5 Prozent ausgegangen. Stabilus begründete seine vorsichtigeren Jahresziele mit der Schwäche des chinesischen Automobilmarktes, der anhaltenden WLTP- und Dieselproblematik in Deutschland sowie den zunehmenden Unsicherheiten durch den Brexit. Hinzu käme der Handelskonflikt zwischen den USA und China.

Am Aktienmarkt kam die gekappte Prognose nicht gut an. Die Aktie verbilligte sich nach rund einer Handelsstunde um 2,57 Prozent, konnte aber damit die noch höheren Kursverluste kurz nach Börseneröffnung wieder reduzieren. Analysten bemängelten vor allem die schwächer als von ihnen und dem Markt erwarteten Umsätze sowie das operative Ergebnis (Ebit) im ersten Geschäftsquartal.

Analyst José Asumendi von JPMorgan sprach von einer negativen Überraschung, vor allem da auch die vom Automarkt unabhängige Nachfrage in der Industriesparte gesunken sei. Wegen der ebenfalls gesenkten Prognose für den Jahresumsatz 2018/19 will er nun auch seine Schätzungen überdenken.

Im ersten Geschäftsquartal bis Ende Dezember ging der Konzernumsatz um 2,4 Prozent auf 225 Millionen Euro zurück. Bereinigt um Währungseffekte belief sich der Rückgang auf 3,6 Prozent. Das bereinigte betriebliche Ergebnis (Ebit) sank um 9,1 Prozent auf 30,8 Millionen Euro. Die bereinigte Ebit-Marge fiel auf 13,7 Prozent, nach 14,7 Prozent im Vorjahr.

Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 17,7 Millionen Euro übrig. Im Vorjahreszeitraum waren es 21,7 Millionen Euro. Allerdings hatte Stabilus damals von einem positiven Einmaleffekt aus der Neubewertung der US-Steuerverbindlichkeiten profitiert./mne/elm/fba