Zürich (awp) - Stadler-Verwaltungsratspräsident Peter Spuhler hat im September Aktien seines Unternehmens im Wert von rund 6,8 Millionen Franken gekauft. Dies sagte er in einem Interview mit der "Finanz und Wirtschaft" (online, Ausgabe 14.9.) auf die Frage, ob er den Aktientaucher der Stadler-Aktie für Zukäufe genutzt habe.

Mit dem Kauf wolle er aber "überhaupt nicht" Kurspflege betreiben, sagte Spuhler. "Ich habe mich im Börsenprospekt verpflichtet, im ersten Jahr nach dem Börsengang 40 Prozent der Aktien zu halten. Durch den Greenshoe bin ich nach dem IPO unter 40 Prozent gefallen und kann mit dem Zukauf mein Commitment nun wieder einhalten." Er wolle zudem auch über 2022 hinaus Ankeraktionär beim Zugbauer bleiben.

Durch den Börsengang hat Spuhler rund 1,4 Milliarden Franken eingenommen. "Ich habe es nie nachgezählt, aber es ist in dieser Grössenordnung", erklärte er. Ein Drittel habe er bereits investiert in den Werkplatz Schweiz. "Es ist klar, dass ich in diverse Aktivitäten investiere, wo ich im Verwaltungsrat sitze und bereits beteiligt bin", meinte er. Der Hauptfokus sei aber nach wie vor bei Stadler.

Spuhler ist auch Grossaktionär und Verwaltungsrat des Textilmaschinenherstellers Rieter und des Autozulieferers Autoneum sowie Mehrheitsaktionär des Fahrzeugbauers Aebi Schmidt. Aebi Schmidt will er "momentan nicht" an die Börse bringen. Mit der Leasinggesellschaft für Bahnbetreiber ELP, die er mit Privatbankier Christof Reichmuth gegründet hat, will er ausserdem 1 Milliarde Franken in Lokomotiven investieren und sie an Bahnen und Logistikunternehmen verleasen.

Aktiv in die Politik zurückkehren will Spuhler offenbar nicht: "Ich war dreizehn Jahre Nationalrat und war mit viel Engagement für den Werkplatz Schweiz unterwegs. Jetzt könnten einige andere Unternehmer diese dringend zu schliessende Lücke füllen." Es sei sehr wichtig, dass auch Unternehmer sich in Bern engagierten und für den Werkplatz Schweiz kämpften.

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