JOHANNESBURG/AMSTERDAM (dpa-AFX) - Der krisengeschüttelte Möbelhändler Steinhoff will mutmaßlich Immobilien in Europa im Wert von rund 400 Millionen Euro verkaufen. Mit den Erlösen wolle der Konzern seine Schulden schmälern, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen am Donnerstag. Das Unternehmen habe die US-Immobilieninvestmentfirma Eastdil Secured damit beauftragt, Warenhäuser und Produktionsstätten in verschiedenen Ländern zu verkaufen, darunter Großbritannien, Deutschland, Polen und Ungarn. Weder Steinhoff noch Eastdil Secured wollten dies zunächst kommentieren.

Der Möbelhändler wurde 2017 von einem Bilanzskandal erschüttert. In verschiedenen Ländern wird gegen die an den Börsen in Frankfurt und Johannesburg (Südafrika) gelistete Gruppe mit Wurzeln im niedersächsischen Westerstede ermittelt. Der Aktienkurs brach nach Bekanntwerden des Skandals ein - an der Frankfurter Börse wurde das Papier zuletzt für nur noch rund 12 Cent gehandelt.

Bisher konnte Steinhoff auch noch keine Bilanz vorlegen, da Prüfer von PwC noch Untersuchungen anstellten. Anfang Dezember hatte das Unternehmen daher angekündigt, voraussichtlich erst Mitte April 2019 seine testierten Bilanzen für die jeweils Ende September abgelaufenen Geschäftsjahre 2017 und 2018 vorlegen zu können. In Deutschland war Steinhoff für die Kette Poco bekannt, die das Unternehmen mittlerweile verkauft hat./elm/tav