Zürich (awp) - Der Basler Dentalimplantat-Hersteller Straumann bleibt im ersten Semester auf Wachstumskurs. Vor diesem Hintergrund erhöht das Management seinen Ausblick für die zweite Jahreshälfte. Vorwärts gehen soll es auch dank dem Launch einer neuen Implantatreihe.

Noch bis Anfang 2020 steht Marco Gadola an der Spitze der Straumann-Gruppe. Danach verabschiedet er sich zum Handelshaus DKSH, wo er den Posten als Verwaltungsratspräsident antreten wird.

Bis es soweit ist, hat sich der scheidende CEO noch zwei klare Ziele gesetzt, wie er am Mittwoch zur Nachrichtenagentur AWP sagte. Erstens möchte er eine saubere Übergabe an Nachfolger Guillaume Daniellot bewerkstelligen, zweitens will er die aktuellen Jahresziele erreichen.

Genau diese Ziele hat sein Unternehmen am (heutigen) Mittwoch im Rahmen der Präsentation der Halbjahreszahlen gar noch erhöht. Denn im ersten Halbjahr 2019 ist der Basler Dentalimplantat-Hersteller seinem Ruf als Wachstumslokomotive erneut gerecht geworden.

Umsatz legte 14,5 Prozent zu

So stieg der Gruppenumsatz im ersten Semester um 14,5 Prozent auf 780,0 Millionen Franken. Ohne negative Währungseffekte wäre das Plus gar noch stärker ausgefallen. Beispielsweise machte im wichtigen Markt Brasilien den Baslern eine deutliche Abwertung des Real zu schaffen.

Unter dem Strich verblieb ein Reingewinn von 146,5 Millionen, was 10,2 Prozent mehr als im Vorjahr ist. Belastet wurde das Resultat auch durch eine Einigung in einem Patentstreit mit Align Technology. Straumann musste deshalb im Semesterergebnis einen einmaligen Aufwand von 26 Millionen verbuchen.

Nichtsdestotrotz stiessen die Resultate auch bei Analysten auf positive Resonanz. Mit dem organischen Umsatzwachstum von 15,6 Prozent habe das Unternehmen das elfte Quartal in Folge ein zweistelligem Wachstum erzielt und die Erwartungen übertroffen, lautete einer der Kommentare.

Ihre Jahresprognose für das organische Umsatzwachstum erhöhte die Gruppe daher auf 13 bis 16 Prozent von zuvor 13 Prozent. Derweil erwartet das Management weiterhin, dass der globale Dentalimplantatmarkt 4 bis 5 Prozent wachsen wird.

Auch an der Börse konnten sich die Straumann-Aktien dem negativen Gesamttrend dennoch nicht entziehen. Zu Handelsschluss notierten sie 2,1 Prozent tiefer.

BLX als neuer Wachstumstreiber

Treiber des künftigen Wachstums soll zum Beispiel das neue Implantantsystem mit dem Namen BLX werden. In Europa ist dieses bereits auf dem Markt, in Nordamerika und Australien hat der Roll-out soeben begonnen. "Und Brasilien wird bald folgen", betonte CEO Gadola am Mittwoch in Basel.

Bisher hat Straumann von den BLX-Implantaten deren 30'000 verkauft. "Wenn es dieses Jahr insgesamt 100'000 werden, wären wir glücklich", sagte der CEO. BLX ist ein vollkonisches Implantat, das auf Knochenniveau gesetzt wird.

Zentral bleiben daneben die BLT-Implantate (Bone Level Tapered), die im Gegensatz zu BLX jedoch nicht dem Segment der vollkonischen Produkte von Straumann zuzurechnen sind. Von den BLT will Straumann 2019 gar über eine Million verkaufen.

Notwendig für dieses anvisierte Wachstum ist ein Ausbau der Kapazitäten. Davon profitiert auch der Werkplatz Schweiz. So schuf Straumann dieses Jahr bereits 60 neue Arbeitsplätze im bernjurassischen Villeret. Weltweit waren es insgesamt gar deren 928.

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