FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Zuckerpreise sind weiter im Keller, der Gewinn des größten Produzenten Europas ebenso. Verkaufen braucht man die Südzucker-Papiere deswegen aber noch lange nicht, findet Analyst Alexander Neuberger vom Bankhaus Metzler. Er rückte aber von seiner Kaufempfehlung ab. Anleger sollten sich in Geduld üben und darauf warten, dass die von dem Mannheimer Konzern zuletzt beschlossenen Gegenmaßnahmen mittelfristig Wirkung zeigen.

"Der Umbauprozess dauert länger als wir gedacht haben", schrieb Neuberger in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Für das Geschäftsjahr 20/21 habe er seine Gewinnerwartung somit erst einmal um rund ein Fünftel reduziert und das Kursziel für die nächsten zwölf Monate von 16,80 auf 15,90 Euro gesenkt.

Im ersten Geschäftsquartal war das operative Ergebnis von Südzucker im Jahresvergleich um fast 40 Prozent eingebrochen. Der Konzern hatte für sein Hauptsegment zuletzt ein Sparprogramm aufgelegt, das unter anderem die Schließung von mehreren Werken vorsieht. In den kommenden Jahren sollen 700 Arbeitsplätze abgebaut werden.

"Der Kapazitätsabbau dürfte nach der Erntesaison im Jahr 2020/2021 Wirkung zeigen", schätzt Neuberger. Er rechnet mit Einsparungen von rund 100 Millionen Euro. Hinzu kämen verschiedene globale Entwicklungen, die auf eine Erholung der Zuckerpreise zwischen 2019 und 2020 hindeuteten. Ungefähr dann handelt Südzucker auch seine neuen Verträge aus. Für das kommende Geschäftsjahr dürfte der Rückgang beim operativen Ergebnis somit deutlich moderater ausfallen.

Eingestuft mit "Hold" erwartet das Bankhaus Metzler, dass sich der Aktienkurs des Unternehmens in den nächsten 12 Monaten weitgehend stabil halten wird./kro/ag/jha/

Analysierendes Institut Metzler Capital Markets.

Veröffentlichung der Original-Studie: 29.08.2019 / 07:57 / CET

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 29.08.2019 / 07:57 / CET