Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

SULZER: Der Industriekonzern Sulzer ist laut CEO Greg Poux-Guillaume trotz der jüngsten Bewegungen beim Ölpreis gut unterwegs. Auch wenn es zuletzt zu einem deutlichen Preisrückgang kam und Sulzer nach wie vor einen Grossteil seiner Umsätze in der Ölindustrie erwirtschaftet, besteht kein Grund zu Sorge, wie er im Interview mit der "Schweiz am Wochenende" erklärt. So könnten die meisten der Sulzer-Kunden ab einer Ölpreis-Schwelle von 60 US-Dollar pro Fass rentabel investieren. Gleichzeitig macht der Manager deutlich, dass er davon ausgeht, dass der Preis auch in den kommenden Jahren oberhalb der 60-Dollar-Grenze bleiben werde. (SaW, S. 16; siehe auch separate Meldung)

RAIFFEISEN: Die Raiffeisen-Bankengruppe fordert von ihrem früheren Chef Pierin Vincenz Geld aus der Übernahme der Firma Investnet zurück. Sämtliche Verträge zwischen Raiffeisen, den beiden Investnet-Gründern und Vincenz bis ins Jahr 2012 zurück würden angefochten. Raiffeisen-Mediensprecher Dominik Chiavi bestätigte einen Bericht der "SonntagZeitung". Demnach geht es beim umstrittenen Deal um mindestens 40 Millionen Franken. Alle Verträge seien ungültig, weil Raiffeisen von Vincenz getäuscht worden sei. Über Investnet wollte Raiffeisen in Schweizer KMU investieren. (SoZ, S. 45; siehe auch separate Meldung)

FLUGHAFEN ZÜRICH: Die Gewinnwarnung des Flughafens Zürich mit dem anschliessenden Kurseinbruch dürfte vor allem die beiden Grossaktionäre des Flughafenbertreibers treffen, den Kanton und die Stadt Zürich. So dürfte sich beim Kanton mit seinem Anteil von einem Drittel vor allem eine allfällige Senkung der Dividende in den kommenden Jahresrechnungen bemerkbar machen, berichtet die "NZZ am Sonntag". Die Stadt Zürich wiederum ist mit 5,1 Prozent beteiligt und verbucht dieses Paket im Finanzvermögen. Schwankungen des Aktienkurses schlagen sich laut Aussagen eines Sprechers des städtischen Finanzdepartements direkt im Ergebnis nieder. (NZZaS, S. 33)

SNB: Die Schweizerische Nationalbank (SNB) wird ihre Währungspolitik mit Negativzinsen in nächster Zeit nicht aufgeben. Dies bekräftigte SNB-Vizedirektorin Andréa Maechler in einem Interview mit der Westschweizer Zeitung "Le Matin Dimanche". Die Nationalbank sei derzeit "nicht tatenlos", erklärte Maechler weiter. Der Schweizer Franken habe in den letzten Monaten seine Rolle als sicheren Hafen wiedererlangt. Sowohl der italienische Budgetstreit als auch die Wirren rund um den Brexit hätten zu einer gestiegenen Unsicherheit und damit einer Erstarkung des Franken geführt. Die SNB-Vizepräsidentin verwies auch auf den Handelsstreit zwischen China und den USA. "Im aktuellen Kontext bleiben die Negativzinsen für die Schweiz unerlässlich." (Le Matin Dimanche)

KADERLÖHNE: Es ist zu einem Wechsel in der Liste der Spitzenverdiener gekommen. Wie die "NZZ am Sonntag" berichtet, haben Banker ihre Status als Top-Verdiener verloren. Vielmehr stehen mittlerweile die Pharmabranche und Versicherungen bei den Löhnen an der Spitze. Das Blatt beruft sich dabei auf bislang unveröffentlichte Daten aus der Lohnstrukturerhebung des Bundes von 2016. Dem Artikel zufolge ist das Lohnniveau in den Banken rund ein Fünftel tiefer als in der Pharma- und Versicherungsbranche. (NZZaS, S.1, 27)

KRANKENKASSEN: Trotz zusätzlicher Versicherter sind die Verwaltungskosten pro Kopf bei den Krankenkassen im vergangenen Jahr gestiegen. Wie die "SonntagsZeitung" berichtet, nahmen die Verwaltungskosten pro Grundversicherten um acht auf 171 Franken zu. Auch bei grossen Kassen wie beispielsweise Helsana, Sanitas, Visana, Swica und KPT seien die Kosten gestiegen. Mit 258 Franken pro Kopf habe die Helsana die teuerste Bürokratie. Am besten schneide die Branchenführerin CSS mit 124 Franken ab. Preisüberwacher Stefan Meierhans hält solch grosse Kostenunterschiede für "erklärungsbedürftig", wie er erklärte. (SoZ, S.41)

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