Zürich (awp/reu) - Trotz konjunkturellen Gegenwinds und Sorgen um einen Handelskrieg prüft der Schweizer Maschinenbauer Sulzer eine Anhebung des Ausblicks.

"Wir waren wahrscheinlich etwas konservativ, weil wir anerkennen, dass die Welt derzeit ein komplizierter Ort ist", sagte Konzernchef Greg Poux-Guillaume in einem am Freitag veröffentlichten Interview der Nachrichtenagentur Reuters. "Auf der Grundlage des ersten Quartals ist es ziemlich wahrscheinlich, dass wir unsere Prognose erhöhen werden."

Bisher peilt der Pumpenhersteller für 2019 einen Anstieg des Auftragseingangs um zwei bis fünf Prozent und des Umsatzes um drei bis fünf Prozent an. Im ersten Quartal belief sich das Auftragswachstum auf 8,4 Prozent.

"Wir arbeiten in Ländern, in denen wir Anzeichen einer Verlangsamung um uns herum sehen. Aber was Sulzer betrifft, so ist dies bei unseren Frühindikatoren nicht ersichtlich", sagte Poux-Guillaume. "Kundenanfragen, unverbindliche Angebote, Dinge, die passieren, bevor eine Bestellung gebucht wird - wenn wir uns diese ansehen, sehen wir keine Anzeichen einer Verlangsamung."

Poux-Guillaume distanziert sich von ABB

Dies deute für die kommenden zwölf Monate auf ein gesundes Geschäft hin. Die Öl- und Gaspreise befänden sich auf Niveaus, die den Kunden die Zuversicht gäben, für die kommenden Jahre zu investieren. Sulzer legt den Halbjahresabschluss am 24. Juli vor.

Der frühere GE- und Alstom-Manager, der Sulzer seit 2015 leitet, peilt neben organischem Wachstum auch Zukäufe an. "Wir haben eine sehr starke Bilanz..., sodass wir Feuerkraft haben, Akquisitionen zu machen." Sulzer könne bis zu 1,5 Milliarden Franken für Übernahmen ausgeben.

Poux-Guillaume distanzierte sich von Medienspekulationen, er könnte neuer Chef des Schweizer Elektrotechnikkonzerns ABB werden. "Es ist schmeichelhaft (in dem Zusammenhang erwähnt zu werden)", sagte der Franzose. "Aber die Leute haben eine lebhafte Fantasie. Ich liebe, was wir bei Sulzer machen, und es reizt mich sehr, in den kommenden Jahren weiterzumachen."

cf/