Zürich (awp) - Sunrise hat im zweiten Quartal zwar Kunden gewonnen, aber erneut leicht weniger Umsatz erzielt. Die Profitabilität blieb dank tieferer Kosten in etwa auf Vorjahreshöhe. Das Management bestätigt die Ziele für das Gesamtjahr.

Der Umsatz nahm zwischen April und Juni um 3,1% auf 472 Mio CHF ab, wie das Telekomunternehmen am Donnerstag mitteilt. Das operative Ergebnis (adj. EBITDA) ging gleichzeitig um 3,3% auf 150 Mio CHF zurück, wobei die Marge (ohne Hubbing) mit 34,4% auf Vorjahreshöhe (34,2%) blieb. Unter dem Strich steht ein Reingewinn von 10 Mio nach 14 Mio CHF im Vorjahr.

Das Management zeigt sich mit der Umsatzentwicklung zufrieden. "Ich freue mich, dass sich der Umsatzrückgang gegenüber dem ersten Quartal halbiert hat", lässt sich CEO Olaf Swantee in der Mitteilung zitieren. Damals war noch ein Rückgang von fast 9% ausgewiesen worden.

MEHR ABOKUNDEN

Im Gegensatz zum ersten Quartal entwickelte sich im zweiten das Handelsgeschäft mit Telefonminuten (Hubbing) sowie die Verkäufe von Mobilfunkgeräten stabil. Nach wie vor rückläufig waren hingegen die Einnahmen aus dem Prepaid-Mobilfunk und dem Festnetzgeschäft. Zudem wirkten sich tiefere Roamingtarife und der sogenannte "Freedom-Effekt" negativ aus.

Bei letzterem führt die separate Verrechnung von Gerätekauf und Abo beim Produkt "Freedom" zu einer neuartigen Umsatzverteilung, solange die Kunden auf das neue Abomodell wechseln. Dieser Effekt werde sich aber bis Ende 2016 "wesentlich" abschwächen, werden frühere Angaben bestätigt.

Gleichzeitig vermochte das Unternehmen in den Schlüsselbereichen Kunden zu gewinnen. So erhöhte sich die Zahl der Mobilfunk-Abokunden gegenüber dem Vorjahr um 6,2%, jene der Internetkunden um 7,3% und jene des TV-Kunden sogar um 20% - letztere aber auf tiefer Basis. Dies führte auch zu Mehrumsätzen, die aber die negativen Effekte nicht ganz ausgleichen konnten.

KOSTEN GESENKT

Die stabile Marge erklärt das Unternehmen mit der "anhaltenden Kostendisziplin". Konkret seien die (bereinigten) Ausgaben gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8,1% gesunken, heisst es. Zufrieden ist das Unternehmen auch mit der Cashentwicklung: Diese sei so gut, dass eine letzte Rate für die Mobilfunklizenz schon im Juli statt Ende Jahr habe bezahlt werden können.

Mit den vorgelegten Zahlen hat Sunrise die Erwartungen der Analysten beim Umsatz und EBITDA leicht übertroffen, beim Reingewinn, bei dem es jedoch im Vorfeld grössere Fragezeichen gab, hingegen verfehlt: Die Experten hatten im Durchschnitt (AWP-Konsens) einen Umsatz von 462,5 Mio CHF, einen EBITDA von 147,4 Mio CHF sowie einen Reingewinn von 15,5 Mio CHF erwartet.

Für das gesamte erste Halbjahr weist das Unternehmen einen 6% tieferen Umsatz (917 Mio CHF) und einen 1% geringeren EBITDA (290 Mio CHF) aus; unter dem Strich verdiente die Gesellschaft 17 Mio CHF, nachdem im Vorjahr im Rahmen des Börsengangs noch ein hoher Verlust angefallen war.

Im Ausblick für das laufende Jahr bestätigt das Unternehmen die Umsatz- (1,89 bis 1,93 Mrd) und EBITDA-Prognose (600 bis 620 Mio). Bekräftigt werden ausserdem die Investitionspläne in der Höhe von 220 bis 230 Mio CHF. Die Aktionäre sollen zudem weiterhin in den Genuss einer Dividende in Höhe von 3,24 bis 3,36 CHF pro Papier kommen, wenn diese Ziele erreicht werden.

rw/gab