Zürich (awp) - Sunrise hat im dritten Quartal etwas weniger Umsatz und einen tieferen Betriebsgewinn erzielt als im Vorjahreszeitraum, obwohl in den Schlüsselbereichen Kunden gewonnen wurden. Unter dem Strich steigerte sich das Unternehmen beim Reinergebnis aber deutlich. Die Ziele für das Gesamtjahr werden bestätigt.

Der Umsatz nahm zwischen Juli und September um 1,9% auf 478 Mio CHF ab, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilt. Im eigentlichen Telekomgeschäft (Servicegeschäft) verringerten sich die Einnahmen dabei um 3%. Etwas aufgefangen wurde diese Entwicklung von höheren Geräteverkäufen, insbesondere des iPhone 7.

Zufrieden zeigt sich die Nummer zwei auf dem Schweizer Telekommarkt mit der "anhaltenden Kundendynamik". So seien allein im dritten Quartal netto 19'600 Mobilfunk-Abokunden, 5'900 Internetkunden und 4'700 TV-Kunden gewonnen worden; im Vorjahresvergleich sind die Plus-Zahlen noch wesentlich höher.

STRUKTURELLE NEGATIVEFFEKTE

Beim Umsatz in Rappen und Franken führte dies im Mobilfunk-Abobereich aber im Vorjahresvergleich nur zu einer stabilen Entwicklung. Das Unternehmen verweist etwa auf den sich negativ auswirkenden "Freedom-Effekt". Dabei führt die separate Verrechnung von Gerätekauf und Abo beim Produkt "Freedom" zu einer neuartigen Umsatzverteilung, solange die Kunden auf das neue Abomodell wechseln. Dieser Effekt werde sich bis Ende 2016 "wesentlich" abschwächen, wird betont.

Der Internet- und TV-Bereich steigerte hingegen die Einnahmen. Letzterer habe "trotz der üblicherweise kommerziell ruhigen Sommermonate" eine starke Leistung gezeigt, heisst es. Rückläufig war der Umsatz hingegen im Prepaid-Mobilfunk und im Bereich Festnetz. Das Unternehmen schreibt von "strukturellen Negativeffekten".

TIEFERER EBITDA

Der bereinigte EBITDA verringerte sich um 3,8% auf 162 Mio CHF, die entsprechende Marge (ohne Hubbing) kam bei 36,4% nach 37,2% zu liegen. Die Gesellschaft verweist auf den Umsatzrückgang und das margenschwache Geschäft mit Hardware, betont auf der anderen Seite aber die Fortschritte bei den Kosten. Unter dem Strich schreibt die Nummer zwei auf dem Schweizer Telekommarkt einen knapp 60% höheren Quartalsgewinn von 22 Mio CHF. Die Verbesserung begründet das Unternehmen mit den Kostensenkungen und tieferen Abschreibungen.

Erwartungsgemäss habe sich auch der Equity Free Cashflow verbessert, heisst es weiter. Allein im dritten Quartal sei er um knapp ein Drittel angestiegen.

ERWARTUNGEN ÜBERTROFFEN

Mit den vorgelegten Zahlen hat Sunrise die Erwartungen der Analysten übertroffen. Die Experten hatten im Durchschnitt (AWP-Konsens) einen Umsatz von 473,7 Mio CHF, einen EBITDA von 158,4 Mio CHF und einen Reingewinn von 21,1 Mio CHF erwartet.

Für die gesamten ersten neun Monaten weist das Unternehmen nun einen 4,6% tieferen Umsatz von 1,40 Mrd CHF und einen 2% tieferen EBITDA von 452 Mio CHF aus. Unter dem Strich steht ein Gewinn von 39 Mio CHF, nachdem im Vorjahr wegen der Refinanzierung nach dem Börsengang noch tiefrote Zahlen resultiert hatten.

"WOLLEN POSITION AUSBAUEN"

Im Ausblick auf das Gesamtjahr bekräftigt das Management die Ziele. Es wird unverändert ein Umsatz von 1,89 Mrd bis 1,93 Mrd CHF und ein EBITDA von 600 Mio bis 620 Mio CHF angepeilt. Die Investitionen sollen bei 220 Mio bis 230 Mio CHF zu liegen kommen und die Dividende bei Zielerreichung bei 3,24 bis 3,36 CHF pro Papier.

CEO Olaf Swantee bekräftigt ausserdem die Ambition, aus Sunrise "die führende Herausforderin" auf dem Schweizer Telekommarkt zu zimmern. "Angesichts eines immer noch, wenn auch langsamer sinkenden Service-Umsatzes, werden wir weiter investieren, um unsere Position auszubauen", lässt er sich zitieren.

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