Zürich (awp) - Sunrise hat im letzten Jahr zwar weniger Umsatz erzielt, unter dem Strich aber wie erwartet wieder schwarze Zahlen geschrieben. Die Aktionäre sollen in den Genuss einer deutlich höheren Dividende kommen. Für 2017 wird eine weitere Dividendenerhöhung in Aussicht gestellt, obwohl der Umsatz und der Betriebsgewinn erneut sinken dürften.

Die Nummer zwei auf dem Schweizer Telekommarkt erzielte 2016 einen 4,0% tieferen Umsatz von 1,90 Mrd CHF, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilt. Einbussen verzeichnete vor allem das Festnetzgeschäft (-11%), aber auch der Mobilfunkbereich (-3,1%) entwickelte sich rückläufig. Mit dem Internetsegment (+7,0%) wurde hingegen mehr eingenommen.

Zufrieden zeigt sich die Gesellschaft gleichwohl mit der Kundenentwicklung in wichtigen Bereichen. So hat sich die Zahl der Mobilfunkkunden mit einem Abo im Gesamtjahr netto um 6,1% erhöht. Die Zahl der Internet-Abonnenten habe um 8,9%, jene der TV-Abonnenten um 22% zugenommen. Auf der anderen Seite nahm die Zahl der Prepaid-Mobilfunkkunden, die als weniger lukrativ gelten, um 10% ab.

GEBREMSTER RÜCKGANG IM Q4

Im vierten Quartal sei der Umsatzrückgang (-2,3%) im Vergleich zum gesamten Jahr 2016 gebremst worden, betont die Gesellschaft. Die Verbesserung sei aber vor allem dank des margenschwachen Hubbing-Geschäfts (Handel mit Telefonminuten) und Geräteverkäufen (insbesondere des iPhone7) zustande gekommen.

Nach wie vor besteht aber Gegenwind im Mobile-Prepaid- sowie Festnetztelefonie-Geschäft. Auch im Mobilfunk-Abogeschäft seien die Bedingungen "schwierig" gewesen, wird betont. Es habe aber eine starke Nachfrage im tiefpreisigen Segment geherrscht. Über alles gesehen habe sich das Geschäft mit Mobilfunkabos immerhin leicht positiv entwickelt.

LEICHT BESSERE MARGE

Das operative Ergebnis (adj. EBITDA) nahm derweil im Gesamtjahr um 2,5% auf 611 Mio CHF ab. Die entsprechende Marge verbesserte sich somit auf 34,6% von 34,2%, wobei sich im Schlussquartal keine grosse Abweichung zeigte. Die Kosten seien im Gesamtjahresvergleich um 6% gesenkt worden, heisst es dazu.

Unter dem Strich steht ein Jahresgewinn von 87 Mio CHF, nachdem im Vorjahr wegen der Ausgaben für den Börsengang und Refinanzierungskosten noch ein hoher Verlust von 113 Mio CHF angefallen war. Die Aktionäre sollen in den Genuss einer höheren Dividende von 3,33 CHF pro Titel (VJ 3,00) kommen.

Mit den vorgelegten Zahlen hat Sunrise die Erwartungen der Analysten gut erfüllt, beim Reingewinn sogar klar übertroffen.

WEITERER UMSATZRÜCKGANG

Mit Blick auf das laufende Jahr geht das Unternehmen von einer weiteren Umsatzerosion und einem leicht tieferen Betriebsgewinn aus. Es wird ein Umsatz zwischen 1,82 und 1,86 Mrd CHF sowie ein adjustierter EBITDA zwischen 595 und 610 Mio CHF angepeilt. Ausserdem plant das Unternehmen Investitionen zwischen 225 und 265 Mio CHF (2016: 213 Mio). Ein Grund für die Erhöhung sei, dass mit einem weiteren Wachstum der Internet- und TV-Kundenbasis gerechnet werde, heisst es weiter. Dies führe zu Investitionen in Router und Set-Top-Boxen.

Gleichwohl sollen die Aktionäre eine höhere Dividende erhalten, sofern die Ziele erreicht werden. Ihnen winkt eine Ausschüttung zwischen 3,45 und 3,55 CHF je Titel. Es werde an der Dividendenpolitik, die eine Ausschüttung von mindestens 65% des Equity Free Cash Flows vorsieht, festgehalten.

Ausserdem gibt das Unternehmen bekannt, dass sich an der Generalversammlung vom 11. April alle Verwaltungsräte ausser Lorne Somerville zur Wiederwahl stellen. Somerville war Vertreter der früheren Sunrise-Besitzerin CVC.

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