Zürich (awp) - Die Aktien des Telekomkonzerns Sunrise sind zu Wochenbeginn nicht gefragt. Einige Anleger begrüssen zwar, dass sich der Kabelkonzern Liberty Global nun mit bis 500 Millionen Franken an Sunrise beteiligen will, doch bleibt nach wie vor unklar, ob der Deal zustande kommen wird.

Sunrise notieren am Montag etwa im Rahmen des schwächelnden Gesamtmarkts um 09.20 Uhr um 0,9 Prozent leichter mit 79,50 Franken. Der breite Markt gemessen am SPI sinkt derweil um 0,82 Prozent.

In Analystenkreisen wird die Zusage von Liberty Global grundsätzlich begrüsst. Es sei bei Firmentransaktionen vom Kaliber von UPC Schweiz eigentlich üblich, dass sich die Verkäuferin an der Finanzierung beteilige. Weshalb die UPC-Mutter Liberty Global nicht schon von Beginn weg Hand dazu geboten habe, sei daher unverständlich.

Einige Analysten bleiben jedoch auch weiterhin skeptisch, ob die Sunrise-Aktionäre die Übernahme von UPC Schweiz an der ausserordentlichen Generalversammlung vom 23. Oktober durchwinken. So schreibt die Bank Vontobel in einem Kommentar, dass sie nach wie vor davon ausgehe, dass das Ergebnis knapp ausfallen werde.

Erst am vergangenen Donnerstag hatte sich der bekannte Stimmrechtsberater ISS gegen die Übernahme von UPC Schweiz durch Sunrise ausgesprochen und den Kaufpreis als "übertrieben hoch" bezeichnet. ISS hält einen Kaufpreis zwischen 4,6 und 5,2 Milliarden Franken für angemessen. Im Gegensatz dazu hatte sich am Wochenende - wie zuvor schon "zRating" und Ethos - Glass Lewis hinter die Kapitalerhöhung gestellt.

Derweil drehte sich die Diskussion in letzter Zeit vor allem um den Wert des UPC-Netzwerks vor dem Hintergrund der hierzulande allgemein steigenden Glasfaserabdeckung. Einige Stimmen erklärten, dass Sunrise im Rahmen des Deals für das UPC-Netz zu viel bezahlen würde. "Wir sind anderer Meinung und betrachten das Netz der UPC als zukunftssicher, da es bereits heute Geschwindigkeiten von mehr als 2,5Gbit/s bietet", schreibt nun Vontobel.

Zu den Gegnern der UPC-Übernahme zählt vor allem der deutsche Ankeraktionär Freenet. Er hält 24,5 Prozent der Stimmen, hat sich am Montag allerdings noch nicht zur neuen Ankündigung von Liberty Global geäussert.

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