Zürich (awp) - Die Aktien von Swiss Life geben am Donnerstag trotz des starken Wachstums im ersten Quartal etwas nach. Sie können sich der allgemeinen Talfahrt an der Schweizer Börse nicht entziehen. Und dies, obwohl der Zwischenbericht des Lebensversicherungskonzerns nicht zuletzt dank des starken Heimmarkts Schweiz die Analystenerwartungen übertrifft. Einzig die Nettoanlagerendite sorgt vereinzelt für enttäuschte Gesichter.

Um 09.40 Uhr sinken die Swiss Life-Titel um 0,3 Prozent auf 451,60 Franken. Der Gesamtmarkt (SMI) notiert derweil um 0,7 Prozent tiefer als am Vortag. Zunächst waren die Aktien mit einem Plus von 0,1 Prozent in den Börsenhandel gestartet und legten dann um bis zu 0,9 Prozent auf 454,10 Franken zu.

Neben der Prämienentwicklung im Heimmarkt Schweiz, getragen vom Firmenkundengeschäft, kommt bei Analysten insbesondere das prozentual zweistellige Wachstum bei den Kommissionserträgen gut an. Dasselbe gilt für die starke Nettoneugeldentwicklung. Sowohl die Höhe der Kundenvermögen als auch die bereits bekannte SST-Quote bewegen sich hingegen im Rahmen der Erwartungen.

Als einziger Wermutstropfen wird die eher enttäuschende Nettoanlagerendite bezeichnet. Diese fällt etwas tiefer als erhofft aus.

Das erste Quartal habe eine starke Prämienvolumenentwicklung gezeigt, die vor allem vom Heimmarkt Schweiz getragen werde, kommentiert ZKB-Analyst Georg Marti. Hier zeigten sich die Geschäftsübernahmen nach dem Ausstieg der Konkurrentin Axa aus der Vollversicherung der beruflichen Vorsorge deutlich positiv. Aber auch sonst bestehe eine gute Nachfrage im Vollversicherungsgeschäft.

Frankreich, das bei den Auslandsgeschäften der Swiss Life bisher jeweils der Einnahmentreiber gewesen sei, zeige für das erste Quartal hingegen leicht rückläufige Einnahmen. Grund sei die Lebensversicherung, die bisher geboomt habe, aber nun wegen unvorteilhafter Marktverhältnisse klar rückläufig sei, kommentierte Marti. Vorteilhaft sei indes die Prämienentwicklung in Deutschland, dem früheren Problemmarkt der Swiss Life, während das internationale Versicherungsgeschäft stark geschrumpft sei. Stark sei hingegen das Fee-Geschäft und der Neugeldzustrom.

Analyst Jonny Urwin von der UBS Investmentbank bezeichnet den Jahresauftakt als "solide". Positiv hebt er neben den stark wachsenden Kommissionserträgen auch die Nettoneugeldentwicklung hervor. Gerade von den stark gestiegenen Kommissionserträgen zieht Urwin positive Rückschlüsse auf die zukünftige Dividendenpolitik.

Im hiesigen Berufshandel wird auf die starke Kursentwicklung der Aktien von Swiss Life seit Jahresbeginn verwiesen. Seit dem Dividendenabgang von Anfang Mai hätten die Papiere vermehrt unter Branchenrotationen gelitten, hiess es weiter.

Eine Analystenkonferenz ist für 10 Uhr angesetzt.

lb/jb