Bern (awp) - Der Telekomkonzern Swisscom rechnet aufgrund des Neins des Ständerates zur Lockerung der Strahlenschutz-Grenzwerte im März mit deutlichen Verzögerungen beim Mobilfunk-Netzausbau. "Der Netzausbau wird viel länger dauern und das Potenzial von 5G wird nicht voll erschlossen werden können", sagt Konzernchef Urs Schaeppi in einem Interview mit der "Handelszeitung" (Vorabdruck der Publikation vom Donnerstag).

Entsprechend könne man den ursprünglichen Fahrplan zum Ausrollen von 5G nicht einhalten, denn man müsse nun "substanziell" mehr Antennen bauen. "Das braucht Zeit und Geld", so Schaeppi.

Er wolle wegen des Entscheids in Bern nicht jammern, aber dieser habe Konsequenzen fürs Land. Schaeppi: "Die Schweiz wird es schwer haben, ihre internationale Spitzenposition bezüglich Leistungsfähigkeit des Netzes zu erhalten."

Ob des neuen Preisbrecher-Angebots des Konkurrenten Salt für Internet, TV, Mobile und Festnetz gibt sich der Swisscom-Chef derweil betont gelassen. "Der Schritt war seit längerem erwartet worden und zeigt, dass der Wettbewerb auf allen Ebenen wie auch auf der der Infrastruktur spielt und dass der Druck in der Branche weiter zunimmt", so Schaeppi im Interview.

Mit der Zweitmarke Wingo spreche man seit Jahren selber gezielt jüngere, digitalaffine und urbane Kunden an. "Diese Positionierung kommt Salt am nächsten", wird Schaeppi zitiert.

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