Zürich (awp) - Bis Ende Jahr führt Swisscom die neue Mobilfunkgeneration 5G in der Schweiz punktuell ein. Doch schon jetzt testet das Telekom-Unternehmen in der Berner Berggemeinde Guttannen verschiedene Anwendungen, damit 5G auch in entlegenere Orte gebracht werden kann. Der Test läuft bis Ende Jahr, wie die Swisscom am Montag mitteilt.

In der Gemeinde Guttannen, die zwar nur 300 Einwohner zählt aber mit 200 Quadratkilometern zu den grössten Gemeinden des Kantons Bern gehört, wird es trotz Anschluss an die Glasfaser-Hybridtechnologie Fibre to the Street (FTTS) immer auch Gebäude geben, die aufgrund ihrer abgelegenen Lage nicht von diesem Ausbau profitieren und deshalb anders erschlossen werden müssen.

Hier würden die 5G-Möglichkeiten mit Fixed Wireless Access (FWA) und Beamforming ins Spiel kommen, schreibt Swisscom in einer Mitteilung vom Montag. Fixed Wireless Access bindet einzelne Gebäude und Wohnungen anstatt über Kabel, VDSL oder Glasfaser über Mobilfunk an schnelles Internet an.

Beamforming wiederum wird künftig erlauben, dass Funkstrahlen einem Nutzer folgen können und somit eine noch effizientere Datenübertragung gewährleisten. Diese 5G-Funktion habe Swisscom in Guttannen ebenfalls getestet. Die Messresultate würden die theoretisch berechneten Effizienzsteigerungen bestätigen, jedoch würden die strengen NISV Grenzwerte einen effizienten Einsatz von Beamforming verhindern, schreibt die Gesellschaft.

Swisscom hat in Guttannen eine zusätzliche Mobilfunkantenne installiert. Diese sendet im 3,5 Ghz-Frequenzbereich, gleich wie dies 5G tun wird. Drei Testkunden wurden mit dem entsprechenden Equipment ausgestattet und nutzen testweise die 5G Services von morgen.

Die Auktion für Mobilfunkfrequenzen für die superschnelle Technik 5G soll im nächsten Januar stattfinden, wie die Eidgenössische Kommunikationskommission Comcom am vergangenen Freitag vor den Medien erläuterte. Die Telekomkonzerne können ihr Bewerbungsdossier bis zum 5. Oktober einreichen. Das Bieterrennen um die Frequenzen beginnt bei 220 Millionen Franken. Dies ist der Minimalpreis, wenn es für alle Frequenzen eine Nachfrage gibt.

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