Zürich (awp) - Ein Forschungsprojekt unter der Führung der Hochschule Luzern (HSLU) sucht nach neuen Lösungsansätzen in der Finanzwelt, die sich aus der Blockchain-Technologie ergeben. Konkret wird in einem Fallbeispiel untersucht, wie der Abwicklungsprozess ausserbörslich gehandelter Aktien neu gestaltet werden kann. Die Blockchain-Technologie könnte möglicherweise das neue Rückgrat des ausserbörslichen Wertschriftenhandels werden, gibt sich die HSLU zuversichtlich.

Zu dem Konsortium, das eine solche Lösungen entwickeln will, gehören neben dem Institut für Finanzdienstleistungen der Hochschule Luzern die Schweizer Unternehmen InCore Bank, Inventx, SIX, Swisscom, ti&m und Zürcher Kantonalbank. Das Projekt wird zudem von der Kommission für Technologie und Innovation (KTI) des Bundes gefördert, heisst es am Donnerstag in einer Medienmitteilung.

Angestrebt wird den Angaben zufolge ein offener System-Standard für den Finanzplatz Schweiz, der allen interessierten Finanzinstitutionen zur Verfügung steht. Ziel sei eine Blockchain-basierte Lösung, der den Abgleich des ausserbörslichen Handelsgeschäfts vereinfache. Weiter solle die Lieferung und Zahlung des Wertpapiers weniger Zeit beanspruchen und im Optimalfall "real-time" erfolgen.

Zudem solle erreicht werden, dass das Trade-Reporting auch künftig den regulatorischen Anforderungen entspricht. Denn weil das System offen ausgestaltet werde, sei das Netzwerk nicht auf das Konsortium beschränkt. Zu den möglichen Teilnehmenden gehörten auch die Aufsichtsbehörden. Diese könnten bei einem begründetem Verdacht die Gesetzeskonformität des ausserbörslichen Handels besser überprüfen.

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