Bern (awp/sda) - Angesichts der Aufrüstung der Kabelnetzkonkurrenz verleiht die Swisscom ihrem traditionellen Kupfernetz nochmals Schub. Schweizweit setzt der "blaue Riese" eine neue Technologie ein, um die Surfgeschwindigkeiten in Gemeinden auf dem Land bis zu verfünffachen.

Nach einer vierjährigen Testphase habe seit September der landesweite Ausbau der Technologie G.fast (sprich: Dschi-dot-fast) begonnen, teilte die Swisscom am Dienstag in einem Communiqué mit. Dafür legt der Konzern Glasfaserleitungen und entsprechende elektronische Ausrüstung bis in die Verteilschächte der einzelnen Strassen statt nur in die Quartierkästen.

Dadurch verkürzt sich die Länge der Kupferleitung zwischen Kunde und Verteilknotenpunkt von maximal 750 Meter auf rund 200 Meter. So sind auf dem Kupfernetz höhere Geschwindigkeiten möglich. Zusammen mit der neuen Technologie G.fast klettert das Spitzentempo von derzeit 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) auf bis zu 500 Mbit/s.

Entsprechende Pläne hatte die Swisscom bereits vor drei Jahren vorgestellt. Bis Ende nächsten Jahres sollen rund 100'000 Anschlüsse mit G.fast ausgerüstet sein, wie Konzernsprecher Armin Schädeli am Dienstag auf Anfrage sagte.

Mit dieser Vorgehensweise wird der Ausbau des Festnetzes ausserhalb der Ballungsgebiete billiger. Denn es lohnt sich nicht, die ganze Schweiz mit den teuren Glasfasern bis in die Wohnungen oder Geschäfte erschliessen.

Die Swisscom ist der erste Telekomkonzern der Europas, der G.fast einführt. Das Ziel sei, bis Ende 2020 etwa 85 Prozent aller Schweizer Wohnungen und Geschäfte mit Ultrabreitband-Technologien zu erschliessen, hiess es. Darunter versteht die Swisscom Bandbreiten von 50 Mbit/s und mehr. Gemäss früheren Angaben sollen bis Ende 2023 alle Gemeinden an Ultrabreitband angeschlossen sein.