NEW YORK (dpa-AFX) - Die amerikanische Telekom-Tochter T-Mobile US darf sich endlich mit dem kleineren Rivalen Sprint zusammenschließen. An der Wall Street sorgte das grüne Licht des im Kartellrechtsprozess zuständigen Richters am Dienstag für ein Kursfeuerwerk: Die Sprint-Papiere sprangen um bis zu 76 Prozent auf das höchste Niveau seit dem Herbst 2017. Papiere von T-Mobile US erklommen mit gut 12,5 Prozent Kursplus gar einen Rekordstand.

Die Unternehmen hatten ihren Zusammenschluss bereits im April 2018 vereinbart. Die Fusion stieß jedoch auf wettbewerbsrechtlichen Widerstand. Zwar stimmte das US-Justizministerium unter Auflagen zu, und auch die Branchenaufsicht FCC gab grünes Licht, doch 13 Bundesstaaten und der Regierungsbezirk Washington klagten, weil sie Jobverluste und Preiserhöhungen fürchten.

Nun stimmte Richter Victor Marrero dem mehr als 26 Milliarden Dollar (24 Mrd Euro) teuren Deal jedoch zu. Die Skepsis an der Wall Street war zeitweise groß, und etliche Analysten hatten eine Blockade des Richters erwartet. Die Hängepartie um den Zusammenschluss hatte gerade den kleineren und hoch verschuldeten Fusionspartner Sprint zuvor stark belastet. Erst Anfang Februar war die Aktie auf den tiefsten Stand seit 2016 abgesackt.

Von dem günstigen Urteil profitierten in Europa auch die Papiere der Netzwerkausrüsters Nokia und Ericsson deutlich. Analysten gehen davon aus, dass nach der langen Hängepartie im US-Mobilfunkmarkt nun kräftig in Infrastruktur investiert wird./ag/he