FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Immobilienaktien haben am Mittwoch erneut verloren. Marktteilnehmer begründeten die anhaltenden Kursverluste mit der Einigung auf das Eckpunktepapier für einen Mietendeckel im Berliner Senat. Die Entscheidung kommt zwar nicht ganz überraschend und ist juristisch umstritten. Ein Händler sprach aber von negativen Auswirkungen auf das Sentiment. Die Sorgen vor einer weiteren Regulierung des Mietmarktes seien damit gestiegen. Ein anderer Marktteilnehmer verwies auf das anstehende Wahljahr. Die Berliner Entscheidung könnte zur Vorlage für weitere Metropolen werden, um die Bevölkerung angesichts der steigenden Mieten zu beruhigen.

Ähnlich argumentierte auch Analyst Karsten Oblinger von der DZ Bank. "Aus unserer Sicht ist zu hinterfragen, ob ein derartiges Landesgesetz einer mit Sicherheit anstehenden juristischen Hinterfragung standhalten wird. Nichtsdestotrotz ist die politische Entscheidung für die Wohnimmobilienaktien eindeutig negativ zu bewerten, da regulierte Geschäftsmodelle von Investoren in der Regel gemieden werden beziehungsweise zu deutlichen Bewertungsabschlägen führen", schrieb Oblinger in einer Einschätzung.

Es überrascht daher nicht, dass nun auch die Aktien eines bundesweit agierenden Konzerns wie Vonovia unter Druck stehen. Zuletzt ging es hier um 3,1 Prozent auf 44,61 Euro nach unten. Die Diskussion um einen Mietdeckel hatte zuvor vor allem die Aktien der stark in Berlin engagierten Deutsche Wohnen sowie der ausschließlich dort aktiven Ado Properties belastet. Deutsche Wohnen fielen zwar um 4,3 Prozent oder 1,58 auf 34,92 Euro, doch handelte die Aktie mit einem Dividendenabschlag von 87 Cent. Ado fielen um 3,7 Prozent auf 39,20 Euro./mf/mne/jha/

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