STUTTGART (dpa-AFX) - Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hält nichts von einer möglichen Enteignung großer Wohnungsbauunternehmen, um Wohnungsnot zu bekämpfen. "Die Debatten um Enteignung von Wohnungsbaugesellschaften führen wir mit Sicherheit nicht. Die sind unsinnig meiner Meinung nach", sagte er am Dienstag in Stuttgart. Wenn man Wohnungsbaugesellschaften enteigne, müsse man sie entschädigen. "Das sind gigantische Summen." Das Geld stecke man besser in den Bau neuer Wohnungen.

In Berlin werden derzeit Unterschriften für ein Volksbegehren über die Enteignung großer Wohnungsunternehmen gesammelt. Der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck hält Enteignungen prinzipiell für denkbar: etwa wenn Eigentümer brachliegender Grundstücke weder bauen noch an die Stadt verkaufen wollen. Aber es sei zu fragen, ob die zur Entschädigung nötigen Gelder anders effizienter verwendet werden könnten, sagte er der "Welt am Sonntag"./bg/DP/mis