BERLIN (dpa-AFX) - Die Immobilienwirtschaft hat die Entscheidung der Koalition kritisiert, die geplante Kommission für mehr Klimaschutz im Gebäudebereich vorerst nicht einzusetzen. "Wenn die Gebäudekommission nicht eingesetzt wird, würde komplett die Einbindung von Fachleuten und der Branche fehlen", sagte der Präsident des Zentralen Immobilien Ausschusses ZIA, Andreas Mattner, am Freitag in Berlin. "Nicht zuletzt sorgt dieses Vorhaben erneut für Unsicherheit bei allen beteiligten Akteuren."

Wenn die Klimaschutzziele im Gebäudesektor erreicht werden sollen, seien sinnvolle und wirtschaftsverträgliche Maßnahmen nötig, sagte Mattner. Dies könne nur auf Dialogbasis geschehen. Mit der Energie- und Verkehrsbranche sei dieser Dialog geführt worden - die Immobilienwirtschaft bleibe außen vor. "So sieht keine verantwortungsvolle Politik aus." Jetzt sei erst recht die Einführung des Gebäudeenergiegesetzes und eine Fortführung der Innovationspartnerschaft nötig, in die die Vorschläge der Branche einfließen würden, um die ehrgeizigen CO2-Einsparziele zu erreichen.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur soll eine Gebäudekommission nicht wie geplant an diesem Mittwoch vom Kabinett eingesetzt werden. Die Regierung habe selbst genug Experten, um sich mit diesem Thema zu befassen, hieß es zur Begründung. Deswegen sei keine gesonderte Kommission notwendig. Vermutet wurde, dass auch Kostengründe eine Rolle spielen könnten./bk/ted/DP/mis