Tamedia: Gute Entwicklung der Marktplätze und Beteiligungen - deutlich rückläufiger Print-Werbemarkt prägt Jahresergebnis

Die Schweizer Mediengruppe Tamedia erzielte im Jahr 2018 einen Betriebsertrag von 1 010.6 Millionen Franken (+3.7 Prozent). Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) sank insbesondere aufgrund des starken Rückgangs im Print-Werbemarkt und dem um 28.3 Mio. CHF höheren Vorsorgeaufwand aus IAS 19 sowie der 6.0 Mio. CHF Wertberichtigung infolge des Publicitas-Konkurses auf 205.9 Millionen Franken (-16.0 Prozent, EBITDA-Marge 20.4 Prozent). In der Folge sank auch das Betriebsergebnis (EBIT) auf 131.6 Millionen Franken (-27.2 Prozent, EBIT-Marge 13.0 Prozent)und das Ergebnis auf 129.5 Millionen Franken (-23.9 Prozent). Unter Berücksichtigung aller ausserordentlichen Faktoren liegt das Betriebsergebnis (EBIT) leicht unter dem Vorjahr. Andreas Schulthess wird an der GV im April 2019 zur Wahl in den Verwaltungsrat vorgeschlagen. Tamedia wird 30 Millionen Franken in die digitale Entwicklung der Bezahlmedien investieren und bis Ende des Sommers ihre Unternehmensstruktur überprüfen.

Zürich, 12. März 2019 - Der Betriebsertrag von Tamedia stieg 2018 um 3.7 Prozent oder 36.4 Mio. CHF auf 1 010.6 Mio. CHF. Die Zunahme des Betriebsertrages ist auf die Akquisitionen von Basler Zeitung, Goldbach Group und Neo Advertising SA zurückzuführen, die die weiterhin strukturell bedingt rückläufigen Betriebserträge der bestehenden Publizistik-Aktivitäten überkompensieren. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) sank um 39.3 Mio. CHF oder 16.0 Prozent auf 205.9 Mio. CHF. Die EBITDA-Marge verringerte sich damit von 25.2 Prozent im Vorjahr auf 20.4 Prozent. Wesentlicher Treiber für diese Entwicklung ist der im Vergleich zur Vorperiode um 28.3 Mio. CHF höhere Vorsorgeaufwand aus IAS 19. Zusätzlich mussten 2018 Einzelwertberichtigungen auf den Forderungen gegenüber Publicitas in Höhe von 6.0 Mio. CHF erfasst werden. Das Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte sich um 27.2 Prozent oder 49.1 Mio. CHF und liegt bei 131.6 Mio. CHF. Die EBIT-Marge sank von 18.6 Prozent im Vorjahr auf 13.0 Prozent. Die Zunahme der Abschreibungen aus Unternehmenszusammenschlüssen ist auf die zusätzlichen Abschreibungen auf Kundenstämme der 2018 erstmals berücksichtigten Basler Zeitung AG, Goldbach Group und Neo Advertising SA zurückzuführen. Der Goodwill in Höhe von 2.3 Mio. CHF der Aktivität von Tradono Schweiz wurde aufgrund deren Einstellung im September 2018 vollständig wertberichtigt. Die bezugsberechtigten Mitarbeitenden von Tamedia partizipieren mit einer Gewinnbeteiligung von 5.5 Millionen Franken am Ergebnis (Vorjahr 6.5 Millionen Franken).

Kennzahlen

2018

in Mio. CHF

2017

in Mio. CHF

Veränderung

in Prozent

Tamedia-Gruppe

Betriebsertrag

1 010.6

974.2

3.7

Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA)

205.9

245.2

-16.0

Marge (in Prozent)

20.4

25.2

-19.1

Betriebsergebnis (EBIT)

131.6

180.7

-27.2

Marge (in Prozent)

13.0

18.6

-29.8

Ergebnis

129.5

170.2

-23.9

davon Anteil Aktionäre von Tamedia

96.5

146.9

-34.3

Mittelfluss aus betrieblicher Tätigkeit

187.7

223.3

-15.9

Bilanzsumme1

2 948.4

2 513.3

17.3

Eigenfinanzierungsgrad (in Prozent)²

71.3

78.4

-9.0

Bezahlmedien

Betriebsertrag

569.6

603.8

-5.7

davon Intersegment

16.5

17.8

-7.5

EBITDA

47.4

82.6

-42.7

EBITDA-Marge (in Prozent)³

8.3

13.7

-39.2

Pendlermedien und Vermarktung

Betriebsertrag

206.4

154.4

33.7

davon Intersegment

1.4

1.2

17.9

EBITDA

62.0

50.7

22.4

EBITDA-Marge (in Prozent)³

30.0

32.8

-8.4

Marktplätze und Beteiligungen

Betriebsertrag

252.8

235.5

7.3

davon Intersegment

0.4

0.6

-38.3

EBITDA

104.7

91.8

14.0

EBITDA-Marge (in Prozent)³

41.4

39.0

6.2

Durchschnittlicher Mitarbeitendenbestand⁴

3 330

3 204

3.9

Dividende pro Aktie (in CHF)

4.505

4.50

0.0

¹ per 31.12.2017

² Eigenkapital zu Bilanzsumme

³ Die Marge bezieht sich auf den Betriebsertrag

⁴ Der durchschnittliche Mitarbeiterbestand versteht sich ohne Mitarbeitende von Assoziierten / Joint Ventures

5 Antrag des Verwaltungsrates

Bezahlmedien

Der Betriebsertrag des Geschäftsfeldes Bezahlmedien gegenüber Dritten sank 2018 um 5.6 Prozent auf 553.2 Mio. CHF (Vorjahr 586.0 Mio. CHF). Der Umsatzrückgang wurde durch den stark rückläufigen Printwerbemarkt herbeigeführt. Als Folge davon sank das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) um 42.7 Prozent auf 47.4 Mio. CHF (Vorjahr 82.6 Mio. CHF), was sich auch auf die EBITDA-Marge auswirkte, die auf 8.3 Prozent zu liegen kommt (Vorjahr 13.7 Prozent). Der EBITDA-Rückgang wird durch die in diesem Segment notwendige Wertberichtigung von 3.6 Mio. CHF infolge des Konkurses des Werbevermittlers Publicitas, Schliessungskosten von Le Matin-Print sowie durch die tieferen Ergebnisse der Zeitungsdruckzentren geprägt, die auch aufgrund der Euroaufwertung mit höheren Kosten in den Bereichen Papier-, Druckplatten- und Farbeinkauf konfrontiert wurden.

Pendlermedien und Vermarktung

Der Betriebsertrag des Geschäftsfeldes Pendlermedien und Vermarktung gegenüber Dritten stieg 2018 um 33.8 Prozent auf 205.0 Mio. CHF (Vorjahr 153.2 Mio. CHF). Der Umsatzanstieg erfolgte insbesondere durch die Erstkonsolidierung der Vermarktungsgesellschaft Goldbach Group und des Aussenwerbeunternehmens Neo Advertising. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) stieg infolgedessen um 22.4 Prozent auf 62.0 Mio. CHF (Vorjahr 50.7 Mio. CHF) und enthält Wertberichtigungen von 2.4 Mio. CHF infolge des Konkurses von Publicitas. Die EBITDA-Marge erreichte 30.0 Prozent (Vorjahr 32.8 Prozent).

Marktplätze und Beteiligungen

Der Betriebsertrag des Geschäftsfeldes Marktplätze und Beteiligungen gegenüber Dritten stieg 2018 um 7.4 Prozent auf 252.5 Mio. CHF (Vorjahr 235.0 Mio. CHF). Zum Umsatzwachstum trug insbesondere das organische Wachstum der Plattformen von JobCloud AG, homegate.ch, olmero.ch und doodle.com bei. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) nahm deutlich um 14.0 Prozent auf 104.7 Mio. CHF (Vorjahr 91.8 Mio. CHF) zu. Die EBITDA-Marge erreichte 41.4 Prozent (Vorjahr 39.0 Prozent).

Martin Coninx tritt aus dem Verwaltungsrat zurück - Andreas Schulthess zur Wahl vorgeschlagen

Der Verwaltungsrat von Tamedia schlägt der Generalversammlung vom 5. April 2019 Andreas Schulthess zur Wahl in den Verwaltungsrat vor. Der 48-Jährige wirkte als Mitglied der Besitzerfamilie bereits von 2007 bis 2013 im Verwaltungsrat mit. Seine berufliche Laufbahn begann er 1993 in der Personalabteilung von Tamedia als Werkstudent. Nach Studienabschluss arbeitete er ab 2000 als IT Business Consultant mit Spezialgebiet Neue Technologien und E-Business bei Applied International Informatics und Cap Gemini Schweiz AG. Nach einer Weiterbildung zum Coach und entsprechender Tätigkeit im Bereich Führungs- und Persönlichkeitsentwicklung führte ihn sein Weg ins operative Human Resources zurück. Von 2005 bis 2011 war er bei Swiss Life Schweiz AG tätig und leitete das Human Resources Management Schweiz. Von 2011 bis 2015 befasste er sich mit einer Familienstiftung und betreute verschiedene HR-Projekte. In der Zeit von 2015 bis 2018 war er Head HR Switzerland bei Swiss Re AG, Zürich. Andreas Schulthess hat 1999 sein Studium als lic. oec. publ. an der Universität Zürich abgeschlossen. Ausserdem absolvierte er ein Nachdiplomstudium FH zum Executive Master of Human Resources Management am Institut für Angewandte Psychologie in Zürich.


Entsprechend der familieninternen Rotation tritt Martin Coninx, der demselben Familienstamm der Gründerfamilie wie Andreas Schulthess angehört, aus dem Verwaltungsrat zurück. Der 48-Jährige bleibt Tamedia als Aktionär und Mitglied des Pools der Familien-Aktionäre verbunden.

Tamedia investiert 30 Millionen Franken in die digitale Entwicklung der Bezahlmedien


Tamedia wird in den nächsten drei Jahren 30 Millionen in sein Kerngeschäft investieren. Diese Investition ist motiviert durch die positiven Erfahrungen der letzten Jahre und wird zusätzlich zu den regulären Ausgaben getätigt. Zwei Drittel der zur Verfügung stehenden Mittel werden im redaktionellen Bereich der Bezahlmedien eingesetzt werden, ein Drittel im kommerziellen Bereich. Das Ziel der Investitionen ist es, neue digitale Angebote zu lancieren, die den sich verändernden Ansprüchen und Gewohnheiten der Nutzerinnen und Nutzer entsprechen. Dabei sollen auch neue Technologien zum Einsatz kommen.

Tamedia überprüft Unternehmensstruktur

Tamedia konnte in den vergangenen Jahren die führende Stellung als private Schweizer Mediengruppe ausbauen und neue Geschäftsfelder erschliessen, zuletzt durch die Übernahmen der Basler Zeitung, der Goldbach Group, von Neo Advertising und Zattoo.


Angesichts der dynamischen Entwicklung in allen Geschäftsbereichen hat Tamedia entschieden, die eigene Unternehmensorganisation zu überprüfen. Ausgangspunkt der Überlegung ist, dass die unterschiedlichen Geschäftsfelder Bezahlmedien, Pendlermedien, Werbevermarktung und -vermittlung, digitale Marktplätze sowie Beteiligungen jeweils in sehr verschiedenen Kontexten tätig sind. Sie sind mit unterschiedlichen Herausforderungen konfrontiert und bieten daher auch unterschiedliche Chancen. Diese gilt es strategisch zu nutzen.


Ziel des Projektes ist es, optimale Voraussetzungen für Transparenz und Wachstum in allen Geschäftsfeldern mit ihren unterschiedlichen Kulturen zu erarbeiten. Das Projekt soll bis im Sommer tragfähige Entscheidungsgrundlagen schaffen.

Medienorientierung und Analysteninformation

Die Medienorientierung findet heute Dienstag, 12. März 2018, um 10.00 Uhr am Hauptsitz von Tamedia an der Werdstrasse 21 in Zürich statt. Für Analysten und Investoren wird zudem um 12.00 Uhr eine Analystenkonferenz durchgeführt. Für Investoren und Analysten aus Übersee wird bei Bedarf ein englischsprachiger Conference Call am Folgetag angeboten.

Hinweis zur Generalversammlung 2019

Die ordentliche Generalversammlung der Tamedia AG findet am Freitag, 5. April 2019 um 15.00 Uhr im Lake Side, Bellerivestrasse 170, 8008 Zürich, statt.


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