Tamedia-Nachbefragung: Auch viele SP-Wähler sagten Nein zum Bauzonen-Stopp

63,7 Prozent der Stimmbürger sprachen sich am Sonntag gegen die Zersiedelungsinitiative der Jungen Grünen aus. Die Tamedia-Nachbefragung macht deutlich, dass bloss die Wählerschaft der Grünen grossmehrheitlich für die Vorlage stimmte, während die Wählerschaft der SP gespalten war. Kaum punkten konnte die Initiative in konservativen Kreisen.

Zürich, 12. Februar 2019 - Die Schweizer Mediengruppe Tamedia hat auf ihren Newsportalen eine titelübergreifende Nachbefragung zur eidgenössischen Abstimmung vom 10. Februar durchgeführt. 10'162 Personen aus der ganzen Schweiz haben zwischen dem 8. und 10. Februar online an der Umfrage teilgenommen. Der Fehlerbereich liegt bei 2,2 Prozentpunkten.

SP-Wähler mit Vorbehalten

Die Tamedia-Nachbefragung erklärt das deutliche Resultat: Laut der Umfrage gelang es den Befürwortern kaum, bürgerliche Wähler von der Notwendigkeit eines Bauzonen-Stopps zu überzeugen. So lehnten die Anhänger von FDP (82 Prozent Nein), CVP (74 Prozent Nein) und SVP (71 Prozent Nein) die Zersiedelungsnitiative der Jungen Grünen sehr deutlich ab.


Klar für das Anliegen sprachen sich die Wähler der Grünen aus (74 Prozent Ja). Die Skepsis gegenüber der Vorlage reichte laut der Umfrage aber bis ins linke Lager hinein: Trotz der Ja-Parole der SP schrieben von deren Wählern immerhin 47 Prozent ein Nein auf den Stimmzettel. Die Umfrage legt nahe, dass beim Stimmentscheid das Engagement der SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruga gegen die Initiative eine Rolle gespielt hat: Sie wurde bei der eigenen Anhängerschaft als überzeugende Akteurin im Abstimmungskampf wahrgenommen.


Revidiertes Raumplanungsgesetz als wichtiges Argument für das Nein

Die Umfrage zeigt überdies, welche Argumente die Stimmbürger überzeugten. Das wichtigste Argument für ein Nein war demnach, dass die Zersiedelung mit dem revidierten Raumplanungsgesetz bereits wirksam gebremst werde. Ebenfalls wichtig war das Argument, ein starrer Bauzonen-Stopp lasse die Bedürfnisse der Wirtschaft ausser Acht.


Wer der Vorlage zustimmte, tat dies häufig aus Sorge um das Grünland. So wurde das Argument, dass jede Sekunde fast ein Quadratmeter wertvolle Grünfläche überbaut werde und dass es so nicht weitergehen könne, am häufigsten genannt.


Hürden beim Bauen in die Höhe sollen kleiner werden

Zu reden gab im Vorfeld der Abstimmung das Geld. Die Jungen Grünen forderten die Gegner auf, Höhe und Einnahmequellen ihres Budgets offenzulegen. Dieses Ansinnen kommt bei den Stimmberechtigten gut an: Gemäss der Umfrage spricht sich eine deutliche Mehrheit von 63 Prozent dafür aus, dass Abstimmungskomitees ihre Finanzierung künftig offenlegen müssen.

Auch scheinen die Stimmberechtigten nicht abgeneigt, bessere Voraussetzungen für ein verdichtetes Bauen zu schaffen: 61 Prozent sind der Meinung, dass die Bauvorschriften gelockert und das Einspracherecht derart eingeschränkt werden sollen, dass Wohngebäude leichter in die Höhe gebaut werden können.

Umfassende Tamedia-Abstimmungsumfragen

Die Tamedia-Abstimmungsumfragen werden in Zusammenarbeit mit der LeeWas GmbH der Politikwissenschaftler Lucas Leemann und Fabio Wasserfallen durchgeführt. Sie gewichten die Umfragedaten nach demografischen, geografischen und politischen Variablen, sodass die Stichprobe der Struktur der Stimmbevölkerung entspricht. Die Resultate werden jeweils umgehend ausgewertet, damit die Tageszeitungen und Newsplattformen von Tamedia schweizweit rasch und fundiert darüber berichten können. Weitere Informationen und der detaillierte Bericht zur Umfrage sind unter tamedia.ch/umfragen abrufbar.


Beteiligte Tamedia-Medien

Deutschschweiz: 20 Minuten, BZ Berner Zeitung, Der Bund, Tages-Anzeiger, SonntagsZeitung und ZRZ Zürcher Regionalzeitungen;

Romandie: 20 minutes, 24 heures, Tribune de Genève und Le Matin/Le Matin Dimanche;

Tessin: 20 minuti


Medienmitteilung (PDF)



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