"Der Vorstand ist in der Pflicht, ein tragfähiges Konzept für die Zukunft nicht nur der Stahlsparte, sondern für alle Konzernteile von Thyssenkrupp vorzulegen", forderte Jörg Hofmann am Mittwoch auf einer Branchenkonferenz in Berlin. "Wir werden nicht zulassen, dass strukturelle Probleme einfach mit Personalabbau beantwortet werden. Wir brauchen intelligente Lösungen."

Kerkhoff hatte am Freitag das seit Jahren vorangetriebene Bündnis mit Tata Steel Europe ebenso abgeblasen wie die von ihm geplante Konzernaufspaltung. Der Firmenchef will stattdessen die Konzernkasse mit einem Teilbörsengang der Aufzugssparte füllen und 6000 der rund 160.000 Arbeitsplätze abbauen. "Wenn Thyssenkrupp ankündigt, dass 6.000 Stellen wegfallen sollen und dann der Börsenkurs um 28 Prozent in die Höhe schnellt, müssen sich die Beschäftigten als Spielball der Profitinteressen von Finanzinvestoren fühlen", kritisierte Hofmann.