"Unsere Zukunft hat ein Herz aus Stahl" und "Stahl hat Zukunft" stand unter anderem auf Transparenten und Plakaten der Mitarbeiter, die angesichts der Dauerkrise des Mutterkonzerns um ihre Jobs fürchten. Thyssenkrupp will rund 6000 der weltweit etwa 160.000 Stellen streichen, davon rund 2000 in der Stahlsparte. Informationen dazu, wo diese wegfallen könnten, gibt es bislang nicht. Am Nachmittag will der Aufsichtsrat über die künftige Strategie für Steel Europe mit seinen rund 27.000 Beschäftigten beraten.

Die IG Metall und der Betriebsrat fordern Investitionen in Höhe von 1,5 Milliarden Euro. Damit sollen die Standorte fit gemacht werden, um im Wettbewerb zu bestehen. Zudem läuft Ende Dezember ein Ergänzungstarifvertrag aus, der den Beschäftigten weitreichenden Schutz zusagt. Die Stahlkocher wollen davon möglichst viel in einer neuen Vereinbarung übernehmen.

ELEVATOR-MITARBEITER FORDERN SCHUTZ - DEMO AM MITTWOCH

Thyssenkrupp steckt in einer der größten Krisen seiner Unternehmensgeschichte. Die neue Vorstandschefin Martina Merz will den Konzern effizienter aufstellen, die Schulden zurückfahren, schwächelnde Geschäfte abstoßen oder Partner ins Boot holen. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die Aufzugssparte, die der Konzern mindesten in Teilen an die Börse bringen oder verkaufen will. Experten beziffern den Wert von Thyssenkrupp Elevator auf mehr als 15 Milliarden Euro.

Die Tochter beschäftigt weltweit mehr als 50.000 Mitarbeiter, davon etwa 5000 in Deutschland. Am Mittwoch wollen die Elevator-Mitarbeiter vor die Konzernzentrale in Essen ziehen. "Die Arbeitsplätze werden zum Spekulationsobjekt gemacht", kritisiert die IG Metall. Die Verhandlungen um einen Zukunftstarifvertrag für die Beschäftigten bei Elevator stockten. "Das Management weigert sich weiterhin beharrlich, die erforderlichen Sicherheiten für Arbeitsplätze und Standorte zu geben."