MAILAND (dpa-AFX) - Der Chef des angeschlagenen Telekomkonzerns Telecom Italia plant Insidern zufolge zurückzutreten. Beschlossene Sache sei das zwar noch nicht, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Der Schritt solle aber im Rahmen einer Sitzung am 26. September diskutiert werden. Telecom Italia war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Seit längerem tobt ein Machtkampf um das hoch verschuldete Unternehmen zwischen Vivendi-Verwaltungsratschef Vincent Bolloré und Elliott-Chef Paul Singer, der über seinen Hedgefonds 9,2 Prozent der Anteile an Telecom Italia hält. Vivendi selbst vereint rund 24 Prozent der Anteile auf sich. Im März hatte der französische Medienkonzern seinen Antrag zum Umbau des Verwaltungsrates zurückgezogen.

Vivendi wollte fünf der Mitglieder des Kontrollgremiums ablösen. Zehn der 15 Mitglieder des Verwaltungsrats sind vom US-Hedgefonds Elliott entsandt, darunter der Noch-Vorsitzende Fulvio Conti. Fünf Mitglieder gehören der Fraktion von Vivendi an. Zuletzt hieß es im Juni, dass sich die beiden Kontrahenten zu einer gemeinsamen Strategie durchringen wollten.

Beide haben unterschiedliche Vorstellungen, wie es mit dem angeschlagenen italienischen Telekomkonzern weitergehen soll. Elliott fordert die komplette Abspaltung des Festnetzes, um Schulden abzutragen, was Vivendi ablehnt./kro/knd/jha/