MAILAND (dpa-AFX) - Bei Telecom Italia könnte der Streit zwischen zwei Großaktionären Vorstandschef Amos Genish laut Insidern den Job kosten. Vertreter des aktivistischen US-Investors Elliott im Verwaltungsrat bemängelten fehlende Fortschritte bei Genishs Vorhaben, den früheren Staatsmonopolisten auf dem italienischen Telekommarkt zu sanieren, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Hinter dem Manager steht hingegen der französische Medienkonzern Vivendi.

Vivendi ist mit 24 Prozent größter Anteilseigner von Telecom Italia. Die Franzosen hatten den 57-jährigen Genish selbst auf den Chefsessel des italienischen Konzerns gehievt. Dieser setzt bei Telecom Italia vor allem auf Wachstum aus eigener Kraft. Der Hedgefonds Elliott des US-Investors Paul Singer fordert hingegen unter anderem, dass das Unternehmen seiner Verselbständigung der Festnetzsparte komplett abspaltet. Genish hatte sich den Forderungen widersetzt.

Ein Sprecher von Elliott lehnte eine Stellungnahme ab, bei Vivendi war zunächst kein Kommentar zu erhalten. Telecom Italia verwies auf eine Äußerung von Ende Juli, wonach der Verwaltungsrat mit Genish einig sei.

Bereits Anfang Mai hatte Singer den Machtkampf gegen Vivendi um eine Neubesetzung des Verwaltungsrats bei Telecom Italia gewonnen. Damit kann Elliott 10 der 15 Mitglieder des Verwaltungsrats benennen, die restlichen fünf kommen von Vivendi. Dabei besitzt Elliott mit knapp 9 Prozent der Anteile an Telecom Italia viel weniger Aktien als Vivendi./stw/jsl/jha/