BARCELONA (dpa-AFX) - Facebook richtet seine Bemühungen, mehr Menschen online zu bringen, noch stärker auf Kooperationen mit der Mobilfunk-Branche bei Netz-Infrastruktur aus. Schnelles Internet in noch unerschlossene Gegenden zu bringen, sei ein komplexes Problem, sagte Facebook-Manager Dan Rabinovitsj auf dem Mobile World Congress in Barcelona. Mobilfunk-Anbieter seien damit in den vergangenen Jahren schlecht vorangekommen, weil die Rechnung nicht aufgehe - man könne die Investitionen ins Netz nicht wieder einspielen, weil die Menschen zu wenig Geld für Telekommunikation zur Verfügung hätten.

Eine der Erfahrungen der vergangenen Jahre sei, dass man das Problem mit einer Fülle von Ansätzen und Produkten angehen müsse. Das seien zum Beispiel Netzwerk-Software, Technologie für kleine WLAN-Hotspots sowie Übertragungstechnik für lizenzfreies Frequenzspektrum.

Facebook hatte die Absicht, Milliarden Menschen online zu bringen, die heute keinen Zugang zum Internet haben, schon vor mehreren Jahren angekündigt. Gründer und Chef Mark Zuckerberg kam wiederholt nach Barcelona, um mit Top-Managern der Mobilfunk-Industrie zu sprechen.

Ursprünglich setzte Facebook stark auf die Versorgung entlegener Gebiete über Signale von Satelliten, die von großen Drohnen verstärkt werden sollten. Doch dieser Plan wurde inzwischen fallengelassen und die Entwicklung der hauseigenen Drohne "Aquila" eingestellt. "An einem gewissen Punkt kann man denken, dass man eine Art Wundermittel finden könnte, das alle ökonomischen Probleme aushebelt. Und ich denke, eine der Erfahrungen ist, es gibt diese eine Sache nicht", sagte Rabinovitsj.

Die Mobilfunk-Branche verstehe, dass Facebook kein Konkurrent, sondern ein Partner sei, zeigte sich der Manager des Online-Netzwerks überzeugt. "Auch für uns ist notwendig, dass die Netzbetreiber profitabel sind und wachsen." Eine Sache, die Facebook beitragen könne, sei Geld für Forschungsinvestitionen. Zugleich machte er deutlich, dass Facebook wirtschaftlich daran interessiert sei, dass es mehr Internet-Nutzer gibt. "Für uns gibt es strategische geschäftliche Gründe, mehr Menschen online zu bringen." Davon profitierten dann aber auch andere Unternehmen./so/DP/stw