Zürich (awp) - Der Bankensoftware-Spezialist Temenos ist laut Firmenchef David Arnott unaufhaltsam auf Wachstumskurs. "Unser Ansatz ist, in hundert Ländern gleichzeitig Brückenköpfe zu errichten. Sich ein Land nach dem anderen vorzunehmen, braucht zu viel Zeit", erklärt Arnott in der "Finanz und Wirtschaft" (Ausgabe vom 7.7.). Dabei sei Temenos auch in der Schweiz erfolgreich und zähle Institute wie die Credit Suisse, Julius Bär, Swissquote und andere zu ihren Kunden.

Derweil bereut David Arnott, dass die Übernahme des britischen Software-Hauses Fidessa nicht zustande gekommen ist. Nach einem Gegenangebot des Private-Equity-Anbieters Ion liess Temenos von Fidessa ab und verzichtete auf ein Bieterrennen. "Fidessa hätte uns einen Vorsprung verschafft. Aber auch ohne den Vorstoss in den Bereich Kapitalmarktsoftware ist der Markt sehr empfänglich für uns", ist Arnott überzeugt. Fidessa beschreibt er nunmehr als "eine schöne Ergänzung", die Temenos nicht wirklich braucht.

Obschon Temenos bei Fidessa nicht zum Zug kam, will Arnott weiter zukaufen: "Wir werden weiter akquirieren. Aber wir setzen uns eine hohe Hürde. Die zugekaufte Einheit muss das Risiko verkleinern und eine grössere Wertsteigerung erzielen als unser Ursprungsgeschäft". Er sieht Akquisitionen als Ergänzung zur organischen Wachstumsstrategie. "Finden wir kein Kaufobjekt, geben wir das Geld den Aktionären zurück", versichert er.

Mit Temenos sieht Arnott weitere Wachstumschancen am Markt für Bankensoftware. Dazu befinde sich Temenos in der ungewöhnlichen Situation, dass man einer Industrie Software verkaufe, die noch immer selbst welche entwickle. "Das macht überhaupt keinen Sinn, die Banken werden es sich schlicht nicht mehr leisten können. Das heisst, die Nachfrage wächst von alleine", kommt er zum Schluss. Besonders im Schlüsselmarkt USA sieht Arnott die Gruppe auf Kurs und zusätzliches Wachstumspotenzial biete der zunehmende Einsatz der Cloud.

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