Die "Wirtschaftswoche" berichtete am Donnerstag unter Berufung auf Verhandlungskreise, Messer gelte als bevorzugter Bieter für die Geschäfte, die die Münchner dort verkaufen wollen, um die Zustimmung zur Fusion mit dem US-Rivalen Praxair zu erhalten. Messer könne die Aktivitäten von Linde in den USA beinahe komplett übernehmen. Zwei mit den Pläne vertraute Personen sagten der Nachrichtenagentur Reuters, eine Entscheidung könnte noch in dieser Woche fallen. Linde und Messer wollten zu dem Bericht keine Stellung nehmen.

Reuters hatte im Juni erfahren, dass der US-Finanzinvestor Carlyle im Verkaufsprozess für das Nordamerika-Geschäft die Nase vorn habe. Er biete rund 2,8 Milliarden Euro, hatten Insider gesagt. Die anderen Bieter könnten jedoch ihre Offerten erhöhen, um doch noch zum Zug zu kommen. Messer hat sich in dem Bieterprozess mit dem Finanzinvestor CVC verbündet.

Der Linde-Fusionspartner Praxair hatte vor einer Woche der japanischen Taiyo Nippon Sanso den Zuschlag für große Teile seines Europa-Geschäfts erteilt. Die Japaner zahlen dafür rund fünf Milliarden Euro. Linde und Praxair müssen Firmenteile abgeben, um kartellrechtliche Bedenken der EU-Kommission und der US-Behörden gegen den geplanten Zusammenschluss zum weltgrößten Hersteller von Industriegasen wie Sauerstoff und Helium zu erhalten.