Vor Steuern belief sich der Fehlbetrag im dritten Quartal auf acht Millionen Pfund, nach einem Gewinn von 961 Millionen vor Jahresfrist, wie das mehrheitlich im Staatsbesitz stehende Institut am Donnerstag mitteilte. Die Bank stellte weitere 900 Millionen Pfund (1,04 Milliarden Euro) für die Entschädigung von Kunden zurück, denen sie unnötige Restschuldversicherungen verkauft hatte. Zudem schrieb die RBS im Investmentbanking rote Zahlen und litt unter dem wachsenden Wettbewerb im Hypothekengeschäft.

Der Skandal um Restschuldversicherungen beschäftigt Großbritannien seit Jahren. Ende August war die Frist abgelaufen für Rückforderungen der Kunden, die sich falsch beraten sahen. Zahlreiche Kreditnehmer hatten kurzfristig noch ihre Beschwerden eingereicht, weshalb sich RBS und andere Häuser die Rückstellungen dafür erhöhen mussten. Insgesamt kostet der Skandal die Branche mehr als 43 Milliarden Pfund. Allein bei der RBS sind es 6,2 Milliarden Pfund. Die neueste Rückstellung drückte die harte Kernkapitalquote der Bank um 0,5 Prozentpunkte auf 15,7 Prozent.

Die Investmentbanking-Sparte NatWest Markets machte wegen eines schwächelnden Anleihengeschäfts einen Verlust von 193 Millionen Pfund. Im August und September habe die Sparte erheblich unter den gestiegenen Kosten für Übernachtkredite in den USA sowie der Furcht vor einem chaotischen Brexit und einer schwächelnden Weltwirtschaft gelitten. Damit steigt der Druck auf die künftige RBS-Chefin Alison Rose, die ihr Amt am 1. November antritt, den Rotstift anzusetzen. Schon lange fordern Anleger, dass die RBS ihre Investmentbanking-Aktivitäten reduziert und sich auf margenträchtigere Geschäfte konzentriert. Rose wird ihre neue Strategie im Februar vorstellen.

Im Hypothekengeschäft spürte die RBS den zunehmenden Wettbewerb. Zwar reichte sie mehr Immobilienkredite aus, doch die Zinsmarge sank.