Biel (awp) - Das Geschäft mit Schweizer Uhren hat sich im Juni etwas abgeschwächt. Im diesem Monat sind aus der Schweiz weniger Uhren ins Ausland exportiert worden als im letzten Jahr. Vor allem nach Hongkong, dem wichtigsten Exportmarkt, wurden massiv weniger Uhren ausgeliefert. Für das Halbjahr resultiert aber immer noch ein Plus bei den Ausfuhren.

Insgesamt nahmen die Uhrenexporte im Juni nominal um 11 Prozent auf 1,74 Milliarden Franken ab, wie der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie FH am Donnerstag mitteilte. Real - also um Preiseffekte bereinigt - ergab sich gar ein Minus von 16 Prozent. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass der Juni 2019 zwei Arbeitstage weniger zählte als der Vorjahresmonat.

Ins Gewicht fielen aber die um 27 Prozent gesunkenen Exporte nach Hongkong, dem wichtigsten Abnehmer für Schweizer Zeitmesser. Damit schrumpften die Exporte bereits den dritten Monat in Folge in die ehemalige britische Kronkolonie. Dort dürften die anhaltenden politischen Unruhen "zweifellos eine Rolle" bei der gedrosselten Nachfrage gespielt haben, wie der Uhrenverband weiter schrieb.

Grossbritannien +13 Prozent

Im fast gleichen Umfang (-24 Prozent) abgenommen haben auch die Auslieferungen nach Frankreich, dem sechstgrössten Exportmarkt. In Europa bezogen auch Deutschland und Italien geringere Mengen an Uhren.

Zugelegt haben die Ausfuhren dagegen in die USA (+7,2%), nach Japan (+3,1%) und China (+1,7%). Prozentual am stärksten legten unter den sechs grössten Exportmärkten die Exporte nach Grossbritannien zu mit einem Plus von 13 Prozent.

Alle Preissegmente hätten im Juni einen "starken" Rückgang verzeichnet, schrieb FH weiter. Noch am wenigsten betroffen gewesen seien Uhren zu Preisen über 3'000 Franken.

Im bisherigen Jahresverlauf verzeichneten die einzelnen Monate bis auf April und Juni jeweils Zuwachsraten. Unter dem Strich resultierte ein Anstieg der Ausfuhren um 1,4 Prozent auf über 10 Milliarden Franken.

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