FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien europäischer Stahlunternehmen haben am Mittwoch nach anfänglichen Kursgewinnen ins Minus gedreht. Thyssenkrupp, Salzgitter, Klöckner & Co und ArcelorMittal büßten um die Mittagszeit zwischen 0,7 und 1,8 Prozent ein. Damit erwies sich der jüngste Stabilisierungsversuch, der zuletzt von positiven Analystenkommentaren der US-Investmentbank Goldman Sachs sowie der Deutschen Bank gestützt worden war, erst einmal als Strohfeuer.

Neue Drohungen von US-Präsident Donald Trump im Handelsstreit mit China setzten den Metallpreisen etwas zu, schrieb Experte Daniel Briesemann von der Commerzbank. Gleichzeitig zögen die Eisenerzpreise in China und Singapur seit Wochenbeginn wieder deutlich an.

"Wir hatten einen Deal und wenn sie (die Chinesen) nicht wieder zurückkommen zu diesem Deal, dann habe ich kein Interesse", sagte Trump bereits am Dienstag. Er drohte, gegebenenfalls Zölle von 25 Prozent auf weitere Warenimporte im Wert von 300 Milliarden Dollar zu erlassen. Damit wären dann alle Einfuhren aus China in die USA von Sonderzöllen betroffen.

Der Chef und Hauptaktionär von ArcelorMittal, Lakshmi Mittal, zeigte Verständnis für Trumps protektionistische Maßnahmen. "Wenn das Ziel lautet, der heimischen Industrie zu Wachstum zu verhelfen und amerikanische Champions zu formen, dann sind solche Maßnahmen zumindest vorübergehend sinnvoll. Insofern kann ich nachvollziehen, was Donald Trump macht", sagte der Unternehmer der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung"./gl/jha/