DUISBURG (awp international) - Der Stahlkonzern Thyssenkrupp hat am Donnerstag in Duisburg eine Pilotanlage zur Umwandlung von Hüttengasen in den synthetischen Kraftstoff Methanol in Betrieb genommen. Damit soll getestet werden, wie unter anderem das bei der Stahlproduktion anfallende Klimagas CO2 für chemische Produkte genutzt werden kann.

Gelinge die grosstechnische Anwendung des in Duisburg erprobten Verfahrens, könnten allein in Deutschland jährlich 20 Millionen Tonnen des CO2-Ausstosses der Stahlbranche in Vorprodukte für Kraftstoffe, Kunststoffe oder Düngemittel umgewandelt werden, teilte das Bundesforschungsministerium mit. Der Bund fördert das Grossprojekt, an dem auch Institute der Fraunhofer-Gesellschaft und der Max-Planck-Gesellschaft beteiligt sind, mit 60 Millionen Euro.

In der Anlage wird das Hüttengas zunächst gereinigt und zu einem sogenannten Synthesegas aufbereitet. Aus diesem Vorprodukt lassen sich unterschiedliche Chemikalien gewinnen, aus denen wiederum Kraftstoffe, Kunststoffe oder Düngemittel produziert werden können. Auf diese Weise könnte zudem CO2 eingespart werden, das bisher beim Erzeugen von Synthesegas aus Kohle und anderen fossilen Stoffen entsteht./hff/DP/tos