(neu: Gewinne reduziert, Hillhouse-Interesse, Barclays-Stimme)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Neue Meldungen zur voranschreitenden Restrukturierung bei Thyssenkrupp sind am Dienstag bei den Anlegern positiv angekommen. Kreisen zufolge wird die Industrial-Solutions-Sparte unter die Lupe genommen und außerdem verwiesen Händler auf einen Medienbericht, wonach mit dem Interessenten Kone über eine Vorab-Zahlung für die Aufzugsparte geredet werde. Die Aktien bauten ihr Plus in der Spitze auf fast 5 Prozent aus, dann ließ der Schwung aber wie am Gesamtmarkt wieder nach. Letztlich gewannen die Thyssen-Titel 2,1 Prozent auf 13,34 Euro.

Mit Blick auf Industrial Solutions hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, Thyssenkrupp habe die US-Bank Citigroup mit einer Untersuchung der Möglichkeiten beauftragt. Der Commerzbank-Experte Ingo-Martin Schachel hält die Gerüchte für glaubwürdig. Er glaubt jedoch, dass nicht der komplette Geschäftsbereich rund um industrielle Anlagen und Systeme bei möglichen Käufern gefragt sein wird. Wahrscheinlicher seien kleinere Teilverkäufe.

Zusätzlichen Rückenwind erhielten die Papiere dann zeitweise von neuen Spekulationen um die umworbene Aufzugsparte, die als Ertragsperle des Konzerns gilt. Am Vortag war bereits in Kreisen thematisiert worden, dass die Liste der Interessenten hier um den Finanzinvestor Hillhouse Capital angewachsen sei. Nun wurde am Markt auf einen Medienbericht verwiesen, wonach der Konzern Gespräche mit dem Konkurrenten Kone über eine milliardenschwere Vorabzahlung führe.

In den Augen der Experten des Analysehauses Barclays bleibt eine Kombination der Aufzugsparte mit Kone das Basisszenario. Laut dem Medienbericht könnte die Vorabzahlung der Finnen dann angerechnet werden, sollte ein Verkauf an den Konkurrenten über die Bühne gehen. Im Oktober hatte es allerdings noch geheißen, Kone habe relativ wenig für die Sparte geboten./tih/mis/he