LUXEMBURG (dpa-AFX) - Der weltgrößte Stahlhersteller ArcelorMittal hat wegen des schwierigen Umfelds im dritten Quartal weniger umgesetzt und operativ verdient. Zudem standen unter dem Strich erneut rote Zahlen und die Absatzprognose wurde gekappt. Experten hatten aber mit einem noch schwächeren Ergebnis gerechnet. Aus diesem Grund zog die Aktie des Thyssenkrupp-Konkurrenten deutlich an und setzte damit ihre jüngste Erholung fort.

In den drei Monaten bis Ende September fiel der Umsatz wegen einer schwachen Nachfrage und des Preisdrucks im Vergleich zum Vorjahresabschnitt um neun Prozent auf 16,6 Milliarden Dollar (rund 15 Mrd Euro). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sackte um 61 Prozent auf etwas mehr als eine Milliarde Dollar ab. Unter dem Strich standen wie schon im zweiten Quartal rote Zahlen.

Trotz des Rückgangs überraschte ArcelorMittal positiv, insbesondere beim operativen Ergebnis. Keiner der von Bloomberg erfassten Experten hatte mit einem so hohen Betriebsgewinn gerechnet. Die Analysten der Citigroup verwiesen auf das besser als erwartet ausgefallene Geschäft in Europa - und von den Jefferies-Experten wurden die Kostensenkungen für das vergleichsweise gute Ergebnis verantwortlich gemacht.

Neben dem operativen Gewinn lobten die Experten auch den Schuldenabbau. Die Aktie legte am Donnerstag bis zu knapp neun Prozent auf 15,78 Euro zu und kostet damit 40 Prozent mehr als noch Mitte August, als das Papier bis auf 11,20 Euro und damit den tiefsten Stand seit 2016 gefallen war. Trotz der jüngsten Erholung steht im laufenden Jahr noch ein Abschlag von knapp 15 Prozent auf dem Kurszettel.

Beim Blick auf das Gesamtjahr ist ArcelorMittal etwas skeptischer geworden. Vor allem wegen des erwarteten Lagerabbaus in den USA rechnet der Konzern bei der weltweiten Stahlnachfrage in diesem Jahr nur noch mit einem Wachstum von 0,5 bis 1 Prozent. Zuvor hatte das Unternehmen ein Wachstum von 0,5 bis 1,5 Prozent erwartet. Beim eigenen Absatz geht ArcelorMittal jetzt nur noch von stabilen Auslieferungen aus, statt wie bisher von einem Anstieg./zb/eas/fba