BERLIN (dpa-AFX) - In Elbe und Oder hat im vergangenen Jahr rund die Hälfte der Zeit Wassermangel geherrscht. Das geht aus einer Antwort des Bundesumweltministeriums auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Steffi Lemke (Die Grünen) hervor.

An 183 Tagen, und damit so häufig wie in keinem anderen Fluss in Deutschland, sei in der Elbe an der Station Magdeburg-Strombrücke extremes Niedrigwasser gemessen worden. Demnach war an der Oder das Wasser an der Messstation Hohensaaten-Finow an 175 Tagen knapp. Zuvor hatte die "Rheinische Post" darüber berichtet.

Von extremen Niedrigwasser wird gesprochen, wenn der Abfluss an einer Messstation einen bestimmten langjährigen Mittelwert unterschreitet. Im vergangenen Jahr führten 9 der 15 größten deutschen Flüsse an mehr als 100 Tagen extremes Niedrigwasser. Die Donau und der Rhein hatten im vergangenen Jahr an 109 und 132 Tagen extremes Niedrigwasser.

Bei allen neun Flüssen hat sich die Zahl der Tage mit Wassermangel damit den Angaben zufolge 2018 deutlich erhöht. 2017 und 2016 wurden einer zweiten Anfrage zufolge in der Elbe nur 38 und 37 Tage mit zu wenig Wasser gezählt. In der Oder war es 2017 kein einziger Tag, 2016 waren es 93 Tage. Donau und Rhein führten 2017 jeweils an 12 und 25 Tagen und 2016 an 2 und 32 Tagen Niedrigwasser, wie es weiter hieß.

Lemke folgerte aus den Zahlen: "Die Klimakrise erreicht unsere Flüsse." Die Bundesregierung müsse im Kampf gegen die Klimakrise endlich liefern./fdu/DP/jha