ESSEN (awp international) - Der Industriekonzern Thyssenkrupp senkt nach einem schwachen dritten Quartal und schlechter Geschäfte im Stahl die Prognose für das Geschäftsjahr 2018/19 deutlich. Das Unternehmen erwartet für das am 30. September endende Geschäftsjahr nunmehr ein bereinigtes operatives Ergebnis von rund 800 Millionen Euro, wie Thyssenkrupp am Donnerstag in Essen mitteilte. Zuvor war der Konzern von 1,1 bis 1,2 Milliarden Euro ausgegangen. Analysten hatten bereits im Vorfeld mit einer Senkung gerechnet.

Zudem geht Thyssenkrupp nun von einem höheren freien Kapitalabfluss (negativer Cashflow) vor Zu- und Verkäufen aus. Bei dieser von Analysten stark beachteten Kennziffer erwartet das Unternehmen nun einen Abfluss von mehr als einer Milliarde Euro. Zuvor wurde ein negativer freier Cashflow im hohen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich prognostiziert. Unter dem Strich dürfte Thyssenkrupp rote Zahlen schreiben, bekräftigte der Konzern frühere Aussagen.

Im dritten Quartal brach das bereinigte Ebit (Gewinn vor Zinsen und Steuern) um fast ein Drittel auf 226 Millionen Euro ein. Das lag in etwa im Rahmen der Erwartungen der Analysten, die mit 229,5 Millionen gerechnet hatten. Für den Rückgang waren massgeblich das Stahlgeschäft und der Stahlhandel verantwortlich. Der Stahlbereich litt unter einer schwächeren Nachfrage als Folge der sich abschwächenden Konjunktur, niedrigeren Preisen sowie hohen Rohstoffkosten insbesondere für Eisenerz./nas/fba