PARIS/NEW YORK (dpa-AFX) - Der französische Luxusgüterkonzern LVMH will seine US-Präsenz mit der Übernahme des bekannten Juweliers Tiffany ausbauen. LVMH bietet laut einer Mitteilung vom Montag 135 US-Dollar in bar je Tiffany-Aktie. Das entspricht insgesamt 16,2 Milliarden Dollar (14,7 Milliarden Euro). Bei den Anlegern kam der Kauf gut an: Die LVMH-Papiere stiegen am Vormittag um knapp 2 Prozent und näherten sich damit ihrem Rekordhoch von 407,85 Euro. Für die Tiffany-Papiere zeichneten sich im vorbörslichen US-Handel deutliche Gewinne ab.

Die Transaktion, der die Aktionäre von Tiffany noch zustimmen müssen, soll Mitte 2020 abgeschlossen sein. Der Verwaltungsrat von Tiffany empfiehlt den Anteilseigners die Annahme der Offerte. LVMH, die Gruppe des französischen Milliardärs Bernard Arnault, will mit dem Kauf auch ihre Stellung auf dem US-Markt stärken.

Ende Oktober waren Gespräche zwischen LVMH und dem auch durch einen Hollywood-Film bekannten Juwelier öffentlich geworden. Damals war in Medien von einem Gebot von 120 Dollar je Aktie die Rede gewesen, das die Franzosen erst vorige Woche laut Insidern auf 130 Dollar erhöht hatten.

Die nun gebotenen 135 Dollar bedeuteten, dass der Luxusgüterkonzern mehr tun müsse und länger brauche, bis sich die Akquisition des US-Juweliers auszahlen werde, erklärte Analyst Rogerio Fujimori von RBC Capital. Der Deal dürfte sich als langfristig wertsteigernd erweisen, wenn es LVMH gelinge, die Umsatzentwicklung von Tiffany zu stärken und die Profitabilität zu steigern.

Für LVMH ist die Übernahme nach früheren Angaben die bisher größte. Der vor 182 Jahren gegründete Juwelier ist weltweit bekannt für seine türkisfarbenen Kartons und seine Rolle im Hollywoodfilm "Frühstück bei Tiffany's". Das Unternehmen hat laut Mitteilung weltweit über 300 Geschäfte und beschäftigt rund 14 000 Mitarbeiter. Besonders bekannt ist das Geschäft an der New Yorker Fifth Avenue.

LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton ist der weltweit führende Luxusgüterkonzern. Zu der Gruppe gehören unter anderem Champagnerhäuser wie Veuve Clicquot Ponsardin und Krug sowie Modehäuser wie Kenzo und Fendi. Konzernchef Arnault erklärte, sein Konzern wolle die legendäre US-Marke glänzen lassen./cb/DP/mis