HAMBURG (dpa-AFX) - Die angeschlagene Hamburger Modekette Tom Tailor ringt nach wie vor um eine Finanzspritze ihres chinesischen Großaktionärs Fosun und eine Zustimmung der Banken für den Bonita-Verkauf. Das Unternehmen befinde sich weiter in Verhandlungen mit den Konsortialbanken über deren Zustimmung zum Verkauf der Geschäftsanteile an Bonita, die Anpassung der Finanzkennzahlen unter dem Konsortialkreditvertrag sowie über einen Finanzierungsbeitrag von Fosun, teilte die Tom Tailor Holding SE am Montagabend mit.

"Zwischen den Konsortialbanken und Fosun konnte bislang keine Einigung über die Art und Höhe des Finanzierungsbeitrages von Fosun erzielt werden", hieß es. Nach Einschätzung des Vorstandes sei es daher "derzeit offen, ob und wann die Verhandlungen mit den Konsortialbanken und Fosun erfolgreich abgeschlossen werden können." Vor dem Hintergrund könne der Vorstand keine verlässliche Aussage machen, wann der finale Konzernabschluss 2018 sowie die Zahlen für das 1. Quartal 2019 veröffentlicht werden können.

Tom Tailor will die kriselnde Tochterfirma Bonita an die niederländische Victory & Dreams International Holding verkaufen. Tom Tailor hatte Bonita 2012 übernommen. Das Unternehmen, das auf Mode für Frauen ab 50 spezialisiert ist, verlor zuletzt aber fortlaufend Umsatz. Die Chinesen sind seit 2014 an dem Hamburger Unternehmen beteiligt. Fosun ist ein Industrie- und Handelskonglomerat in Privatbesitz mit Zentrale in Hongkong. Das Unternehmen hat in Europa schon mehrfach in die Textilbranche investiert und etwa im vergangenen Jahr die Mehrheit an dem österreichischen Textilhersteller Wolford übernommen./sl/DP/he