• TUI Care Foundation unterstützt namibische Frauen aus benachteiligten Bevölkerungsgruppen
  • TUI Academies als Initiative der TUI Care Foundation bereits in Ägypten, Sansibar und der Dominikanischen Republik eröffnet

Nach einem Jahr intensiver Hotel-Ausbildung erhielten nun die Teilnehmerinnen des ersten Jahrgangs der TUI Academy ihren Abschluss. Die jungen Frauen spielen begeistert Fußball - einige von ihnen sogar als Profispielerinnen in der namibischen Frauennationalmannschaft.

Anna-Marie Shikusho und Melissa Eises sind zwei von ihnen. Erstere ist Stürmerin, während Melissa als Torfrau die Nummer 1 im Team ist. Darüber hinaus sind die zwei seit vielen Jahren eng befreundet, seitdem sie sich als Kinder regelmäßig auf dem lokalen Bolzplatz von Katutura trafen, einer Vorstadt der namibischen Hauptstadt Windhoek.

Beide Frauen arbeiten heute in leitenden Positionen in einem renommierten Hotel in Windhoek. Aber wie kam es dazu, dass sich diesen zwei jungen, passionierten Fußballspielerinnen eine berufliche Perspektive im Hotel- und Gastgewerbe bot?

Ohne Schulabschluss waren ihre Berufschancen erdenklich schlecht. Anna-Marie und Melissa reichten daher ihre Bewerbung beim 'NFA Girls Center' der Namibian Football Association ein. Im Rahmen des Programms 'Sport for Development', das im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH durchgeführt wird, erhielten die beiden im Jahr 2017 zusammen mit zehn weiteren jungen Frauen ein Ausbildungsstipendium von der TUI Care Foundation.

Anna-Marie (23) erklärt: 'Fußball ist meine Leidenschaft. Mit 9 Jahren fing ich an zu spielen. Wir hatten damals weder Schuhe noch einen richtigen Ball. Meinen Eltern gefiel es anfangs überhaupt nicht, dass ich Fußball spielen wollte. Sie sagten, es wäre ein Spiel für Jungen. Aber später unterstützten sie mich. Das Girls Centre hat mein Leben verändert. Es hat mich von falschen Freunden, vom Alkohol und von Drogen ferngehalten.'

Melissa Eises ist 21 Jahre alt und lebt mit ihrer Mutter und Geschwistern zusammen, von denen alle momentan arbeitslos sind. Im Gespräch über ihre neue Position als Junior Manager im Thule Hotel sagt sie: 'Es ist ein großartiges Gefühl, meiner Familie etwas zurückgeben zu können und sie finanziell zu unterstützen. Ich kann Lebensmittel kaufen und meinen jüngeren Geschwistern etwas Taschengeld geben. Hier habe ich gelernt, dass es sich lohnt, Träume gegen alle Widerstände zu verfolgen und daran festzuhalten.' Sie erzählt, dass sie weiterhin Fußball spielen, sich aber gleichzeitig ihrer Karriere widmen wird, um eines Tages ihren Traum von einem eigenen kleinen Hotel zu verwirklichen.

66 % der Bevölkerung in Namibia sind unter 30 Jahre und 39 % unter 15 Jahre alt. Die Jugendarbeitslosigkeit beträgt 40 % und 49,4 % der weiblichen Erwerbsbevölkerung sind arbeitslos, während diese Zahl bei den Männern 37,5% beträgt. Eine äußerst schwierige Situation, in der die wachsende Tourismusbranche Namibias Zukunftsperspektiven bieten kann.

'Es gibt einen großen Bedarf an qualifizierten Fachkräften in Namibia. Der erfolgreiche Ausbildungsabschluss wird den Projektteilnehmerinnen daher ausgezeichnete Berufschancen bieten', so Thomas Ellerbeck, Vorstandsvorsitzender der TUI Care Foundation. Bisherige Erfahrungen zeigen, dass die Unterstützung wirkt: Die Hälfte der jungen Frauen hatte bereits zu Beginn des Jahres ihren ersten Arbeitsvertrag im Hotel- und Gastgewerbe unterzeichnet.

Für einige Teilnehmerinnen beginnt der Besuch der Academy mit sehr grundlegenden Kursen, in denen sie unter anderem der Umgang mit Besteck lernen. Weitere Trainings reichen beispielsweise von 'Sicherheit am Arbeitsplatz' bis zu 'Service im Bereich Gastronomie'. Darüber hinaus schreiben die Teilnehmerinnen in der zweiten Hälfte des Programms eine Studienarbeit. Je nach Ausbildungsdauer (sechs Monate oder ein vollständiges Jahr) erhalten die jungen Frauen ein Zertifikat oder ein Diplom. Der Diplomabschluss bestätigt, dass die Absolventinnen optimal vorbereitet sind, Zahlungsvorgänge abzuwickeln und Personal zu führen sowie intensive Trainings im Bereich Gastronomie durchlaufen haben.

Die Mädchen des zweiten Jahrgangs der TUI Academy in Namibia haben inzwischen den ersten Teil ihrer Ausbildung abgeschlossen und im Juni ihre Praktika in namibischen Hotels und Lodges angetreten. Eine von ihnen ist Agnes Kauzuu, ebenfalls Torhüterin in der weiblichen Nationalmannschaft. Jetzt beginnt sie mit dem letzten Teil ihrer Ausbildung, einem Praktikum in einem Vier-Sterne-Hotel in Zentrumsnähe. An der Rezeption des Safari Court Hotels erklärt sie: 'Wir sind alle voll bei der Sache. Manchmal muss man eben etwas Außergewöhnliches leisten, um seinen Traum zu verwirklichen.'

Sie ist zuversichtlich, dass auch ihr - wie zuvor ihren Teamkolleginnen Anna-Marie und Melissa - direkt nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Praktikums eine Stelle angeboten wird.

Das TUI Academy-Programm ist eine weltweite Initiative der TUI Care Foundation, die jungen Menschen faire Ausbildungs- und damit neue Zukunftsperspektiven in Urlaubsregionen bietet. Sie richtet sich insbesondere an benachteiligte und hilfsbedürftige Bevölkerungsgruppen. Das Programm wird derzeit in Ägypten, Sansibar und der Dominikanischen Republik durchgeführt. Weitere Projekte werden folgen. In der Dominikanischen Republik ermöglicht die TUI Care Foundation beispielsweise in Zusammenarbeit mit Plan International 150 benachteiligten jungen Frauen und Männern eine einjährige Ausbildung, die sie auf eine Beschäftigung in der Tourismusbranche vorbereitet. Über die beruflichen Qualifikationen hinaus gehört zum Programm auch die Vermittlung von Kenntnissen über sexuelle Gesundheit und die eigenen Rechte sowie Trainings zu Arbeitsschutz und Finanzmanagement. So unterstützt die TUI Academy junge Menschen, sich vor Ausbeutung zu schützen und fundiertere Entscheidungen über ihr künftiges Leben zu treffen.

Das Projekt zeigt, wie groß das Potenzial des Tourismus für die lokale Wertschöpfung und die Beschäftigung vor Ort im Urlaubsland ist. Damit alle davon profitieren - Gäste, die lokalen Betriebe und die Bevölkerung - ist eine enge Vernetzung von Wirtschaft, Landwirtschaft und Tourismussektor wichtig. Wir müssen ein gemeinsames Verständnis dafür entwickeln, was Gäste wertschätzen, wenn sie eine Urlaubsdestination besuchen. Und wir müssen im Tourismussektor dafür werben, offen für lokale Produkte, Einflüsse und Erlebnisse zu sein. All das vereinen wir in unserem Projekt für nachhaltige Landwirtschaft und nachhaltigen Urlaub auf Kreta', so Thomas Ellerbeck.

Im Fokus des Projekts stehen die beiden Hauptprodukte Kretas - Wein und Olivenöl - und ökologische Anbau- und Verarbeitungsprozesse. Außerdem werden sieben traditionelle kretische Weinreben durch die Herstellung von lokalen Weinen besonders gefördert. Bart Lyrarakis, Geschäftsführer des Weinguts Lyrarakis auf Kreta, betont die Wichtigkeit des Projekts für die Bewahrung heimischer Weinsorten. Sein Weingut war bereits in die im Jahr 2016 durchgeführte Pilotphase 'Nachhaltiger Weinbau' involviert, in der nachhaltige Anbaupraktiken in Zusammenarbeit mit den lokalen Weinbauern umgesetzt wurden.

Um Urlaubsgästen den Besuch der Produktionsstätten vor Ort und den direkten Austausch mit den Wein- und Olivenbauern zu ermöglichen, wird ein innovatives und interaktives Ausflugsprogramm entwickelt. Sensibilisierungs- und Kommunikationsmaßnahmen begleiten das Projekt.

Langfristig soll eine Verbesserung der regionalen Lebensmittelqualität und -quantität in Urlaubshotels erreicht, die negativen Umweltauswirkungen der Landwirtschaft reduziert sowie die lokale Wirtschaft gestärkt werden. Zudem profitieren Urlaubsgäste von einem erweiterten regionalen Speisenangebot in Hotels und auf Ausflügen.

TUI AG veröffentlichte diesen Inhalt am 28 Juni 2018 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 28 Juni 2018 08:22:05 UTC.

Originaldokumenthttps://www.tuigroup.com/de-de/medien/presseinformationen/ag-meldungen/2018/2018-05-28-tui-academy-namibia

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