Thalwil (awp) - Der Hersteller von Navigations-Computerchips U-Blox lanciert mit Sara-R5 eine Serie neuer Mobilfunkmodule für die Vernetzung von Maschinen oder Waren mit dem Internet. Die Module laufen auf dem heutigen Mobilfunkstandard 4G (auch LTE genannt), sind aber auch für die neue Mobilfunktechnologie 5G gerüstet.

Auf 5G aufgerüstet werden könnten die Module mittels eines Software-Upgrades, erklärte U-Blox-Chef Thomas Seiler am Dienstag vor den Medien in Zürich. Damit seien sie zukunftssicher. Mit 5G könnten zusätzliche Funktionen eingeführt werden. Diese würden aber vom jeweiligen Mobilfunknetz abhängen.

Die Module böten eine robuste und sichere Kommunikation vom Chip bis zur Cloud. Damit seien sie ideal für den Schutz sensibler Datenströme bei Anwendungen im Internet der Dinge (IoT). Anwendungsbereiche seien beispielsweise das Flottenmanagement, vernetzte Industrieroboter oder die Verfolgung von Warencontainern. Auch in Sport- und Gesundheitstrackern oder Überwachungssensoren könnten sie eingesetzt werden, die heute auf den alten Mobilfunktechniken 2G und 3G laufen.

Keine Umsatzprognosen

Muster der Sara-R5-Module würden im vierten Quartal erhältlich sein. Normalerweise dauere es ein bis zwei Jahre, bis die Kunden diese in ihre eigenen Produktzyklen einfliessen lassen würden, sagte Seiler: Das müssen wir berücksichtigen bei der Frage, wann sich diese neuen Produkte bei den Einnahmen von U-Blox niederschlagen würden. Wie viel Umsatz die neuen Chips und Module einbringen würden, wollte der U-Blox-Chef auf Nachfrage nicht beziffern.

Verwendet wird bei den neuen Modulen der für Maschinen ausgelegte Standard LTE-M und die Schmalband-Technik (NB-IoT), die spezielle Erweiterungen des LTE-Netzes für Dinge sind. NB-IoT ist für eine sehr grosse Anzahl an stationären Geräten auf engem Raum geeignet. Verwendet wird NB-IoT beispielsweise für vernetzte Strom- oder Wasserzähler, die aus der Ferne abgelesen werden können.

LTE-M bietet einen höheren Datendurchsatz als NB-IoT bei einem immer noch geringen Stromverbrauch. Zum Einsatz kommt LTE-M beispielsweise bei Notruftasten in Aufzügen oder Notrufarmbanduhren.

Zusammenarbeit mit Kudelski

Die Module Sara-R5 basieren auf dem Mobilfunk-Chipset UBX-R5 und dem Satellitennavigations-Empfangschip U-Blox M8. Sara-R5 gibt es in zwei Varianten. Die eine hat einen Navigationsempfänger, wofür sie für Autos, Flottenmanagement oder Warenverfolgung verwendet werden kann.

Die andere Variante ist auf minimalen Stromverbrauch ausgelegt. Damit sei dieses Modul ideal für Messdatenerfassung, Sicherheits- und Überwachungsanwendungen oder in der vernetzten Stadt, hiess es. Dort könnten zum Beispiel die Mülleimer melden, wenn sie voll sind.

Bei der IoT-Sicherheit arbeitet U-Blox seit gut einem Jahr mit dem Lausanner-Technologiespezialisten Kudelski zusammen. "Wir etablieren in jedem Modul eine unveränderliche Identität und schaffen dadurch die Grundlage für einen zuverlässigen Schutz des Geräts, der Daten, der Entscheidungen, der Befehle und der Aktionen", wird Jean-Michel Puiatti, IoT Security-Manager bei Kudelski, in einem Communiqué zitiert.

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