FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Montag nach anfänglichen Verlusten in die Gewinnzone gedreht. Der für den deutschen Anleihemarkt richtungsweisende Euro-Bund-Future stieg bis zum Mittag um 0,10 Prozent auf 173,95 Punkte zu. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel auf minus 0,54 Prozent.

Weiterhin dominiert die Verunsicherung über die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise das Geschehen. Die deutsche Wirtschaft wird sich nach Einschätzung der Bundesbank nur langsam vom tiefen Einbruch in Folge der Corona-Krise erholen. Zwar schreibt die Notenbank in ihrem Monatsbericht: "Es spricht derzeit vieles dafür, dass sich die gesamtwirtschaftliche Entwicklung im Verlauf des zweiten Quartals im Zuge der Lockerungsmaßnahmen wieder aufwärtsbewegen wird und eine Erholung in Gang kommt." Es bestehe aber eine sehr hohe Unsicherheit über die weitere Wirtschaftsentwicklung.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat zudem erneut klar gemacht, dass sie ihren Handlungsspielraum durch das kritische Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu den Anleihenkäufen nicht eingeschränkt sieht. "Wir sind sicher, dass alles, was wir tun, notwendig ist, um unser Mandat zu erfüllen. Und wir werden tun, was wir müssen, um unser Mandat zu erfüllen", sagte der Chefvolkswirt der EZB, Philip Lane. Von weiteren Anleihekäufen dürften vor allem Anleihen aus Südeuropa profitieren. Die Renditen von italienischen Anleihen gingen besonders deutlich zurück./jsl/bgf/stk