Zürich (awp) - Die UBS soll eine Busse von 3,7 Milliarden Euro zahlen - zu diesem Schluss ist ein Pariser Gericht am Mittwoch gekommen. Ausserdem muss die Bank Schadenersatzzahlungen in Höhe von 800 Millionen Euro an den französischen Staat zahlen. Die Aktien wurden sofort durchgereicht und sind mittlerweile der grösste Verlierer unter den Blue Chips. Der Bank wurde Beihilfe zur Steuerhinterziehung vorgeworfen.

UBS-Aktien werden mit dem Urteil ans SMI-Ende durchgereicht und geben gegen 14.15 Uhr 2,9 Prozent nach auf 12,47 Franken. Der Leitindex dämmt zeitgleich sein Plus etwas ein und steht bei 9'297,42 Punkten um 0,45 Prozent höher.

Laut einer ersten Händlereinschätzung ist die Busse höher als von Marktteilnehmern erwartet ausgefallen. Diese hätten mit einer Strafe zwischen 1,5 und 2 Milliarden Euro gerechnet.

Ein weiterer Händler erklärt, die Strafe entspräche in etwa den Erwartungen - immerhin habe die Pariser Staatsanwaltschaft eine Busse in dieser Höhe gefordert. Dennoch sei die Nachricht nicht gut. Er gehe davon aus, dass die UBS gegen dieses Urteil vorgehen werde.

"Die Sache ist damit noch lange nicht zu Ende. Die Bank wird den Fall weiterziehen. Und das sorgt für viel Unsicherheit. Daher bleibt die Aktie wohl noch einige Zeit unter Druck", sagt ein Börsianer.

"3,7 Milliarden Franken sind sehr viel, viel mehr als wir erwartet haben. Das wäre ja etwa ein Jahresgewinn. Die Aktie hat den Tiefpunkt wohl noch nicht erreicht", sagt ein Händler.

An anderer Marktteilnehmer fragt sich, ob die Bussen und Klagenserie gegenüber den grossen Banken denn nie aufhört. "Meine persönliche Meinung lautet: Finger weg von Grossbanken"

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